Der Landkreis Harburg snackt Platt. Sonnabend wurden in der Festhalle in Brackel die “Plattdüütsch Weeken“, die schon einige Tage laufen, offiziell eröffnet.

Brackel - Das Interesse an der Auftaktveranstaltung war weitaus größer, als die Gastgeber von der Gemeinde Brackel erhofft hatten. Die 130 vorbereiteten Plätze reichten nicht aus für alle Gäste.

Heiner Schönecke (CDU), Landtagsabgeordneter und stellvertretender Landrat des Landkreises Harburg, lobte das Engagement der Brackeler und von Herbert Timm, dem Plattdeutsch-Beauftragten des Kreises. Ohne deren Arbeit seien die Veranstaltungswochen (über 70 Veranstaltungen) nicht zu machen gewesen.

Es komme darauf an, die alte Muttersprache des Nordens auch schon den Kindern nahe zu bringen. "Es gibt weit mehr Menschen, die Plattdeutsch verstehen können, als man denkt", so der Politiker. Und er traf damit auf viel Zustimmung. Kinder waren nicht nur unter den Zuschauern und Zuhörern, die von Landfrauen aus der Nordheide mit Kaffee, Kuchen und Torten versorgt wurden. Sie standen auch mit Liedern und Sketches auf der Bühne. Auch die Elbmarsch-Brummer aus Fliegenberg und das Blasorchester Brackel gaben Kostproben des Plattdeutschen. Zu Gast war auch Ursula Hinrichs, langjährige Ohnsorg-Schauspielerin, Harburger Kulturpreisträgering 2008 und vorzügliche Autorin. Sie war der Star der Auftaktveranstaltung in Brackel und tritt bis Mitte Juli noch weitere Male anlässlich der "Plattdüütsch Weeken" auf. Hinrichs erfreute mit kurzen Geschichten von Alma Rogge, plattdeutschen Lebensweisheiten und Selbstverfasstem ihr Publikum. Hinrichs:"Ich habe einen guten Draht nach oben. Aber ein Autogramm von Henry Vahl - wie mehrfach schon nachgefragt - kann auch ich Ihnen nicht besorgen." (A.Br.)