Jeder sollte immer das tun, was er am besten kann. Warum also soll ich mich orientierungslos durch Berge von Klamotten in Kaufhäusern und Textilläden wühlen, wenn meine Frau den absolut sicheren Männer-Garderoben-Geschmack hat?

Damit gehöre ich nach einer kürzlich veröffentlichten Statistik zu den glücklichen 73 Prozent der deutschen Männer, die überwiegend von ihren Frauen eingekleidet werden. Mein Freund Klaus hat es da nicht so leicht, sein Drang zum unabhängigen und selbstbestimmten Garderoben-Einkauf hat schon ernsthafte Ehekrisen heraufbeschworen. "Neulich habe ich ein einfaches grünes T-Shirt gekauft, das Geschrei hättest du hören sollen, als ich es zu Hause ausgepackt habe", erzählte er mir, "da könnte ich mir doch gleich einen Kartoffelsack überziehen, hat Gertrud mich abgekanzelt, außerdem sei ich zu dick dafür, und viel zu teuer sei das Ding auch noch".

Dann wollte Klaus mein Urteil über das T-Shirt hören, er hatte es gerade an. Es hing zwar etwas schlabberig an ihm herunter, bemerkte ich, aber damit fiel sein Bauch nicht mehr so auf, also insgesamt keine schlechte Wahl.

Verstehen wir denn wirklich so wenig von schicken Klamotten, wie viele unserer Frauen es ausdauernd behaupten? Viele berühmte Modeschöpfer sind schließlich Männer. Also Schluss mit der weiblichen Bevormundung beim Garderobenkauf?

Vielleicht später, bisher war es immer so schön bequem, nicht selbst über einfarbige oder gestreifte Hemden, enge oder ausgestellte Jeans, lang- oder kurzärmelige T-Shirts entscheiden zu müssen. Manchmal mögen wir es eben bequem - und das nicht nur bei den Klamotten.