Über Architektur lässt sich herrlich streiten: Monumentale Glasbauten lösten vor einigen Jahren eine Architekten-Kontroverse in Hamburg aus.

Jetzt schlagen junge Architekten aus der Hansestadt einen Glas-Pavillon als Jugendtreff in dem 3000-Einwohner-Ort Elstorf vor: sozusagen HafenCity-Ästhetik en miniature in einem niedersächsischen Dorf. Das provoziert: "Wenn Nachbarn das beantragen, würden sie keine Baugenehmigung bekommen", geben einige zu bedenken. Oder einfach: "Hier ist alles Klinker, das gehört hier nicht her!" Sicher, die Gemeindeverwaltung wird ganz pragmatisch prüfen: Stimmt die Energiebilanz? Ist das graffitisicher? Aber eine angeblich nicht ins Ortsbild passende Architektur allein sollte kein Ablehnungsgrund sein. Bebauungspläne, die mehr Mut und Vielfalt zulassen, müssen das Ziel sein. Wer hat sich denn beispielsweise noch nicht an den bunten Stadtfassaden in Dänemark erfreut?