Viel Arbeit für die Schiedsrichter: für jeden Schrei ein Strich. Der Siegerhahn schrie in einer Stunde 117-mal.

Lindhorst

Sir Eduard von Bünde, Blackbeauty und Trommelfellkiller geben alles - und das in voller Lautstärke. Gemeinsam mit 51 ihrer Artgenossen nahmen sie am Himmelfahrtstag am traditionellen Hähnewettkrähen in Lindhorst teil. Um 12 Uhr gab Jürgen Niemeyer, der Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins Klecken und Umgebungen mit einem lauten "Das Krähen ist eröffnet" den Startschuss für den Wettkampf. Zwölf Schiedsrichter mussten dann für eine Stunde Strichliste führen, um den Siegerhahn mit den meisten Krähschreien zu ermitteln. "Es ist schon seltsam", sagt Marga Severloh, während sie ihre vier Hähne beobachtet, "der eine hat schon 35-mal gekräht, der andere noch kein einziges Mal - und das nach einer halben Stunde." Viel zu tun hatte Griet Schröder, die einen der Spitzenreiter zu bewerten hatte. "Im letzten Jahr habe ich beim Gewinnerhahn gezählt", sagt die Quarrendorferin, "da war ich schon froh, dass unsere Tiere nicht so laut sind." - Auch in diesem Jahr verhielt sich der Hahn der Schröders eher ruhig.

Rund 800 Zuschauer amüsierten sich an diesem Tag beim lautstarken Spektakel. "Unsere Veranstaltung ist immer ein Magnet für viele Familien", sagt Jürgen Niemeyer sichtlich darüber erfreut, dass auch in diesem Jahr alles wie am Schnürchen klappte. Obwohl der Hobbyzüchter schon seit der ersten Veranstaltung dabei ist, kennt er kein Patentrezept, um die Tiere zum krähen zu bringen. "Die machen sowieso, was sie wollen", so der Rentner.

Gewinner war am Ende der Hahn von Stefan Schierhorn, der insgesamt 117-mal in einer Stunde gekräht hatte. Bei den Zwerghähnen gewann Karsten Niemeyers Tier mit nur 105 Schreien. "Ein seltenes Ergebnis", findet Vereinsmitglied Reiner Dettmann, "denn normalerweise sind es die Kleinen, die am meisten schreien."