Thematisch selten geschlossen war das letzte Konzert der Musikgemeinde Harburg: Die Philharmoniker unter Sir Peter Maxwell Davies waren in der Ebert-Halle mit einem Programm vertreten, das einerseits zur Hauptsache dem Jubilar Mendelssohn, andererseits Schottland gewidmet war.

Harburg -

Eingangs die Hebriden-Ouvertüre von Mendelsohn. Schön war die sorgsam und fein abgestufte, erdig grundierte Stimmung zu Beginn: Als würde sie von anbrandenden Wellen künden.

Von Sir Peter Maxwell Davies dann als Mittelstück des Abends das dreiteilige "A Reel of Seven Fishermen". Auf ein Gedicht von George Mackay Brown gesetzt, schildert diese ungemein illustrative Komposition in freier Tonalität die Gefahr durch die raue See, die einem jungen Bräutigam das Leben kostet, wonach sich die trauernde Braut ins Schicksal fügt. Herbe Melodik, Blechbläser-Stöße als Bedrohung; dann Xylophon und helle Holzbläser zur Untermalung des Häuslichen mit der Schilderung eines Tanzes im Dreiertakt; erneuter Einbruch vom Blech; im dritten Satz dann nicht etwa ein Trauermarsch, sondern Einstimmung ins schicksalhafte Geschehen, dargestellt durch eine ausdrucksvolle Klarinettenweise.

Nach der Pause Mendelssohns "Schottische"; sie ist gleichsam das "herbe" Gegenstück zur "Italienischen". Sie hat anfangs leichte Anklänge an Haydn und schildert Impressionen aus dem Land, das neben Italien einer der bevorzugten Kunstorte der Romantiker war, galt es ihnen doch als mythische Heimat einer bekannten und vermeintlich naturwüchsigen Nationaldichtung. Die Philharmoniker spielten unter dem sehr agilen Maxwell Davies kraftvoll, dennoch nuanciert und farbenreich. Wunderbar der zweite Satz mit seinem erregten Gestus. In den Beifall mischten sich Bravos für den Komponisten-Dirigenten. Ein sehr schöner Saison-Abschluss. (pal)