Viel Lob für ehrenamtlich tätige Männer und Frauen aus der Region gab es am Wochenende beim Süderelbe-Empfang der Bezirksversammlung und des Bezirksamtes Harburg zu hören.

Hausbruch

Der Empfang war seit 1979 immer im Januar in der Falkenberghalle, jetzt zum ersten Male im Mai im Landhaus Jägerhof. "Vielleicht wird hier eine neue Tradition geboren", so Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg (CDU).

Andere Gäste des Empfangs waren da weniger optimistisch. Ihnen fehlte die typische Atmosphäre aus der Falkenberghalle, wo man sich seit Jahrzehnten in gewohnter Umgebung getroffen hatte. Vielleicht trübte bei einigen auch das Büffet die Stimmung, das sicher lecker war, aber längst nicht mehr so üppig wie in den vergangenen Jahren. Ein Gast: "Ob da die Kritik des Rechnungshofes an den Geburtstagsempfängen der CDU eine Rolle gespielt hat?"

Der Regionalbeauftragte Achim Gerdts, Meinberg sowie der Festredner Senator Christoph Ahlhaus (CDU) unterstrichen jedenfalls den Wert des ehrenamtlichen Einsatzes für die Mitmenschen. Hamburg erkenne die Bedeutung an und unterstütze diese Arbeit. Innensenator Ahlhaus sprach besonders die Feuerwehren an. Feuerwehrleute seien ebenso wie Polizeibeamte und andere, die "den Kopf für andere hinhalten", in jüngster Zeit immer wieder Zielscheibe von Respektlosigkeiten.

Der Senator nannte ein Beispiel von seiner Fahrt zum Süderelbeempfang: Trotz Blaulichts habe ein Autofahrer auf der B 73 versucht, das Senatorenfahrzeug und dessen Begleiter abzudrängen.

Ahlhaus kündigte an, dass die Polizeikommissariate weiter personell verstärkt würden: "Sicherheit ist wichtig für die Stadt, sie bedeutet auch ein wichtiges Stück Lebensqualität."

Der Festredner versprach, dass die Mitarbeiter der Polizei weiter ein Auge auf Gruppen junger Alkohol-Trinker in der Marktpassage am Neugrabener Markt haben werden. Einzelhändler hatten der Polizei ihre Sorgen mitgeteilt. Viele Kunden fühlten sich durch die Jugendlichen belästigt und zögen es vor, woanders einzukaufen. Ahlhaus. "Die Situation der Einzelhändler und ihre Stimmung ist wichtig für den gesamten Stadtteil."

Zweiter Höhepunkt des Süderelbe-Empfanges mit gut hundert Vertretern der Vereine, der Behörden und der Politik war die Verleihung des Süderelbe-Thalers. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr der 75 Jahre alte Walter Thedt aus Neuwiedenthal. Der gebürtige Barmbeker ist gerade für weitere vier Jahre an die Spitze des Bezirks-Seniorenbeirates gewählt worden. Thedt war beziehungsweise ist tätig als Funktionär des Reichsbundes, als Handballtrainer und Rettungswagenfahrer, er gehörte drei Jahre für die SPD dem Ortsausschuss Süderelbe an und war einige Zeit Vorsitzender des Landes-Seniorenbeirates in Hamburg.