Künstler und junge Wilhelmsburger haben die Figuren auf dem Berta-Kröger-Platz kreiert. Jetzt war Enthüllung.

Wilhelmsburg

Wie sollte eine Stadt gestaltet sein, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenleben? Die Organisatoren der Internationalen Bauausstellung 2013 (IBA) gingen bei ihrem "IBA-Labor" am Donnerstag und Freitag mit gut 150 Fachleuten aus dem In- und Ausland in Workshops entsprechenden Fragen zu Veränderungen nach. Es ging um - wörtlich - "Diskussion und Weiterentwicklung von zukunftsweisenden Konzepten und Strategien für die Gestaltung interkultureller öffentlicher Räume."

Etwas anschaulicher war da schon das Ergebnis eines vorgezogenen Workshops, das von Künstler Ulf Petersen (51) aus Eyendorf und seinen beiden Wilhelmsburger Mitgestalterinnen Elena Virts (29) und Marina Lindemann (33) gestern auf dem Berta-Kröger-Platz präsentiert wurde. Erhan Öztürk (19) hatte ebenfalls an der aus Stahlplatten geschnittenen Skulptur mitgearbeitet, konnte aber an der feierlichen Enthüllung nicht teilnehmen. Ansprachen hielten IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg, Michael Mathe (Bezirksamt Hamburg-Mitte) und Helga Rake (Sanierungsträgerin für das Gebiet Berta-Kröger-Platz).

Gearbeitet hatte das Künstlerteam in der Werkstatt der Metallinnung, Diebsteich, vor allem an Wochenenden. Ulf Petersen: "Wir haben viele Ideen entwickelt, bevor wir ans Material gingen." Und nun ist auch die handwerkliche Arbeit zu einem wirklichen Hingucker geworden: Ein Mann mit Kind auf dem Arm, eine Frau, ein Hafenarbeiter. Positive und Negative der Formen sind in unterschiedlicher Paarung miteinander verbunden. Marina Lüdemann - sie ist auch Vorsitzende im Sanierungsbeirat südliches Reiherstiegviertel: "Wir reden von Migrationshintergrund. Jeder von uns hat einen Hintergrund und seinen Platz in der Gesellschaft. Das wollen mit der Skulptur ausdrücken."

Wie lange das Kunstwerk an seinem Platz stehen bleiben wird, ist noch offen, denn schon bald beginnt die Sanierung von Berta-Kröger-Platz und Einkaufszentrum.