Ein ungewöhnliches, aber interessantes Buch ist bei der Edition Stemmen in Bremen erschienen.

Harburg. Herausgegeben von Gerhard Patsch und zusammengestellt von Herwarth von Schade gibt es jetzt das informative Nachschlagewerk unter dem Titel "Hamburger Pastorinnen und Pastoren seit der Reformation".

Enthalten sind - natürlich - alle Pastoren von heute. Von Bischöfin Maria Jepsen bis Propst Bollmann. Doch spannender ist es, den Weg früherer Geistlicher aus dem Bereich Harburg oder Finkenwerder zu verfolgen. Wo sind sie geblieben, nachdem sie in Kirchdorf, auf der Veddel oder in Neuenfelde ihre Ämter abgegeben haben? Exakt ist aufgeführt, wann die Pastorinnen und Pastoren im Kirchenkreis Harburg oder den zu Alt-Hamburg gehörenden Gemeinden tätig waren. Oder auch, wann sie in den Ruhestand getreten oder gestorben sind.

So ist zum Beispiel in dem Buch zu finden, wo der "Rockerpastor" Hartmut Wichmann, der in den 70er-Jahren in Neugraben aktiv war, geblieben ist (er ging als Geistlicher nach Italien, später nach Eidelstedt) wann Pastor Christian Arndt (bekannt als Lösegeld-Überbringer im Entführungsfall Reemtsma) in St. Johannis in Harburg Pastor war (1975 bis 1979) oder wann der legendäre Pastor Friedrich-Wilhelm Bodemann (nach ihm wurde ein Altenheim benannt) in Finkenwerder amtiert hat. Das war von 1858 bis 1883.

In dem Band (294 Seiten) gibt es neben wenigen Fotos auch eine kulturgeschichtliche Einleitung über "allerlei Kirchensachen in Hamburg". Die Neuerscheinung "Hamburger Pastorinnen und Pastoren seit der Reformation" kostet im Buchhandel 24,90 Euro. (A.Br.)