Der Streckenabschnitt der Heidebahn Buchholz-Soltau soll bis Ende 2011 ausgebaut werden. “Die Planungen sind weit vorangeschritten.“ Das sagte Reinhard Kaiser, Bereichsleiter Planung bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) während einer Kreistagssitzung in Soltau.

Dabei hat die LNVG Stellung zur Zukunft der Heidebahn genommen. Ein Prüfauftrag sieht vor, nach dem Ausbau die Züge bis Harburg durchfahren zu lassen, ohne dass die Passagiere umsteigen müssten - das soll zumindest für die Hauptverkehrszeiten gelten.

Mit der Heidebahn hält die Bevölkerung der Heide den Anschluss an die Metropole Hamburg, und die Hamburger nutzen die Heidebahn als Zugang zum Nationalpark Lüneburger Heide. Die LNVG engagiere sich seit 1996 dafür, den Personenverkehr auf der Heidebahn zwischen Hannover, Walsrode, Soltau und Buchholz attraktiver zu gestalten und damit auch die Nachfrage deutlich zu steigern, sagte Kaiser, "nur so können wir den Erhalt der Strecke dauerhaft sichern".

Jetzt soll der Ausbau zwischen Bennemühlen und Walsrode mit dem Ziel begonnen werden, die Geschwindigkeit der Züge von 80 auf 120 km/h zu erhöhen. Fertigstellung Ende 2010. Dann sei der Abschnitt Soltau-Buchholz dran. Nach dem Ausbau sollen moderne Dieseltriebwagen mit einem hohen Beschleunigungsvermögen kürzere Fahrtzeiten ermöglichen. "Wenn nach dem Ausbau mehr Menschen auf die Bahn umsteigen, könne man auch anfangen, über Taktverdichtungen nachzudenken", sagt der LNVG-Planer; "denn wenn wir mehr Fahrkarten verkaufen, können wir uns mehr Züge leisten."

Kaiser weiter: Wenn das Ergebnis der Prüfung für den Durchgangsverkehr bis Harburg positiv ausfalle, würden mehr Züge zwischen Buchholz und Hamburg rollen. "Schnellere Reisezeiten von der Heidebahn bis ins Hamburger Zentrum wären die Folgen." Weiterhin trug Kaiser vor, dass die LNVG wegen der rasant angestiegenen Fahrgastzahlen in den Metronom-Zügen zwischen Buchholz und Hamburg-Hauptbahnhof zusätzlich Doppelstockwagen gekauft hätte. Diese Fahrzeuge sollen zum Dezember 2010 ausgeliefert werden. Ein Manko der Bahn musste Kaiser einräumen: Die geforderte Reaktion der Heidebahn-Züge auf Verspätung des Metronoms in Buchholz sei derzeit kaum möglich, da wegen der Eingleisigkeit der Strecke sofort auch Züge der Gegenrichtung Folgeverspätungen in Kauf nehmen müssten. (mp)