Das Polizeikommissariat Winsen will mit gezielten Aktionen die Zahl der Verletzten eindämmen, die bei Fahrradunfällen Schürfwunden, Knochenbrüche oder noch schwerere körperliche Schäden erleiden.

- "Wir werden sowohl präventiv, als auch repressiv vorgehen", sagt Polizeirat Frank Freienberg (41), Chef der Winsener Dienststelle, "Jetzt beginnt die Radsaison", sagt Erster Hauptkommissar Michael Zidorn (52), Leiter des Einsatz- und Streifendienstes in Winsen, "und wir werden nicht nur warnend den Finger heben, sondern auch bei Verstößen zur Kasse bitten."

Das Kommissariat Winsen betreut etwa ein Drittel der Gesamtfläche des Landkreises Harburg. In diesem Gebiet von Salzhausen über Hanstedt, Winsen, die Elbmarsch bis nach Stelle wurden im Jahr 2007 bei Unfällen 345 Radfahrer verletzt. Ein Jahr später registrierte die Polizei bereits 401 verletzte Radfahrer.

Im Jahr 2008 wurden allein im Stadtgebiet Winsen 181 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt. Von diesen Verletzten waren 57 Fahrrad-Fahrer. "Es ist egal, ob ein Autofahrer oder ein Radfahrer den Unfall verursacht, der Radfahrer hat auf jeden Fall keine Knautschzone", sagt Freienberg. Zidorn hebt hervor, dass viele Unfälle geschehen, weil Radfahrer den Weg auf der falschen Straßenseite benutzten. Damit rechne der Autofahrer beim Abbiegen oder Verlassen eines Grundstückes meistens nicht. Einen besonderen Unfallschwerpunkt gäbe es im Stadtgebiet nicht. Eine schwache Bündelung sei an den Ampelübergängen der Osttangente und an der Einmündung der Hoopter Straße in den Altstadtring zu erkennen.

Die Polizei werde jetzt verstärkt Beobachtungsposten beziehen und Fahrräder auf ihren technischen Zustand überprüfen. Freienberg fordert die Erwachsenen auf, Vorbild für die Kinder zu sein und Helme zu tragen.

"Auch Motorradfahrer werden in unseren Fokus genommen", sagt Zidorn, besonders in der Elbmarsch. Weiterhin gehören zu den Schwerpunkten der Polizei die Alkohol- und Drogenkontrollen, die Tempoüberwachung und der Diskotheken-Reiseverkehr der jungen Autofahrer. "Ein Mal bekifft fahren kostet 500 Euro, zum zweiten Mal erwischt werden 1000 Euro, und beim dritten Mal sind 1500 Euro fällig", sagt der Chef des Einsatz- und Streifendienstes. Dazu könne der Betroffene mit Punkten in der Flensburger Kartei und mit Fahrverboten von drei Monaten rechnen. "Vom Führerschein hängt oft auch die wirtschaftliche Existenz ab, weil jemand mit dem Auto zur Arbeit fahren muss", betont Polizeirat Freienberg. (mp)