New York Hamburger: Nitrosamine in den Wänden verschrecken alle Mietinteressenten

Investor: Den Altbauten droht die Abrissbirne

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Es geht um Abriss oder Erhalt der mit Krebs erregenden Nitrosaminen belasteten Gebäude der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie AG (NYH) im...

Harburg. Es geht um Abriss oder Erhalt der mit Krebs erregenden Nitrosaminen belasteten Gebäude der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie AG (NYH) im Harburger Binnenhafen. Am kommenden Montag wollen der NYH-Investor Bernd Menzel und das Bezirksamt ihre Gespräche fortsetzen. Das Hamburger Denkmalschutzamt, das sich um den Erhalt der bis zu 150 Jahre alten Gebäude am Eck von Neuländer Straße und Nartenstraße bemüht hat, wird in dieser Phase an den Gesprächen nicht beteiligt sein.

Wegen der hohen Belastungswerte im Mauerwerk, sprang die Firma "Marine Training Centers" (MTC) kürzlich als Mieter ab, wird sich nun mit ihrem Schiffs-Simulator zur Ausbildung in- und ausländischer Seeleute in Stellingen in einer ehemaligen Mont-Blanc-Halle ansiedeln.

Investor Bernd Menzel: "Seit zehn Jahren fließt mein Herzblut in die New-York Hamburger. Der Betrieb schreibt wieder schwarze Zahlen und wird im Dezember nach Lüneburg umziehen, wo wir seit zehn Monaten hochmoderne, neue Fabrikanlagen schaffen. Es kam dort durch weitere Umweltauflagen zu zeitlichen Verzögerungen. Die Folge war auch zusätzlicher Finanzierungsbedarf. Jetzt sind alle Probleme gelöst, und der Umzug wird zum Jahresende erfolgen können."

Auch für die Altbauten der NYH im Harburger Binnenhafen hofft Menzel auf eine rasche Lösung der Probleme. Menzel: "Ich bin ein Freund von Altbauten und hatte auch aus diesem Grund die New-York Hamburger vor zehn Jahren unter die Fittiche genommen. Leider versäumte die frühere Geschäftsführung, Untersuchungsergebnisse zu Nitrosaminen mitzuteilen. Die Nachuntersuchungen, die wir für unsere Sanierungsvorhaben in Auftrag geben mussten, brachten Anfang des Jahres die erschreckenden Ergebnisse. Man kann es nun drehen und wenden wie man will, aber in Kenntnis dieser Belastungen wird sich kein Unternehmen mehr finden, das sich auf dem Gelände ansiedelt. Das Risiko einer Gesundheitsgefährdung ist zu groß. Deshalb wird ein Abriss kaum vermeidbar sein. Kosmetische Zwischenlösungen wie Eintapezieren der Wände sind möglicherweise unwirksam. Wer haftet, wenn Beschäftigte später unter Gesundheitsschäden leiden?"

( gip )

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