Horneburg setzte zwei Frauen ein Denkmal

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Adolf Brockmann

Kreissparkasse Stade stiftete eine Skulptur, die an Totenfrau Katharina Lütje und Hebamme Käthe Bähr erinnert

Horneburg. Der Flecken Horneburg hat am Wochenende das wohl größte und nachhaltigste Geschenk zu seiner 750-Jahr-Feier erhalten. Ein Kunstwerk aus Bronze, das in einer neu entstandenen kleinen Anlage an der Straße Im Großen Sande, aufgestellt und jetzt enthüllt wurde. "Skuld" ist der Titel nach einer nordischen Schicksalsgöttin. Geschaffen wurde die hockende Frau mit dem Stundenglas in der Hand vom Nottensdorfer Künstler Carsten Eggers im Auftrag der Kreissparkasse Stade.

Aber es steckt mehr dahinter. "Es gibt bisher so wenig Kunstwerke, mit denen Frauen gewürdigt werden", stellte Sparkassen-Direktor Hans-Peter Fitschen vor über 150 Gästen bei der Enthüllung fest. Darunter Landrat Gunter Armonat, Samtgemeindebürgermeisterin Hilke A. Harms und Bürgermeister Hans-Jürgen Detje, der sich für den Flecken Horneburg für das Geschenk herzlich bedankte.

Mit "Skuld" sollen zwei Horneburgerinnen und ihr Engagement gewürdigt werden. Katharina Lütje, die von 1934 bis 1972 als sogenannte Totenfrau tätig war und 1980 starb. Die Totenfrau stand den Sterbenden in ihren letzten Stunden bei, danach den Familien bei der Vorbereitung von Beerdigung und Abschied. "Sie war allen eine große Hilfe", hieß es.

Die zweite Frau ist Hebamme Marie Olga Katharina Bähr. "Schwester Käthe" war von 1935 bis zu ihrem 71. Lebensjahr Hebamme für Horneburg und die Nachbarorte. Sie starb 1994. Im Laufe ihrer Tätigkeit hat sie - so Richard Wilke, Ideengeber für die Würdigung und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Stader Kreissparkasse - über 5000 Kindern auf die Welt geholfen. "Sicher sind", so meinte Wilke und blickte in die Runde, "auch etliche von ihnen hier darunter gewesen." Und als er die Betreffenden bat, doch einmal den Arm zu heben, da wurden etliche Hände in die Höhe gehoben.

Aber nicht nur beide Frauen werden (auch mit einer Tafel am Fuße des Kunstwerkes) in ihrem sozialen Einsatz für die Mitmenschen im Flecken geehrt. "Mit ihnen werden auch viele andere engagierte Frauen geehrt", so Hans-Peter Fitschen.

Gemeinsam mit dem Künstler Carsten Eggers, der schon mit anderen Arbeiten im Stader Raum vertreten ist, enthüllten Stifter und Empfänger des Geburtstagsgeschenkes für Horneburg, das Kunstwerk. Eggers bekam viel Zustimmung für seine Arbeit. Bürgermeister Detje und die Sparkasse hoffen, daß das Kunstwerk bald schon so anerkannt wird wie der "Isern Hinnerk", eine andere Arbeit, am Burgmannshof.

( A.Br. )

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