Ralf Poppe fordert Einsatz erneuerbarer Energien im Landkreis

Stade. Der Kreisverband der Grünen kritisiert die Pläne des Chemieunternehmens Dow, ein eigenes Kohlekraftwerk zu bauen. "Kohlekraftwerke sind Dinosaurier der Stromerzeugung", sagt Ralf Poppe, Sprecher des Kreisverbandes. Anlässlich eines Besuchs des Umweltausschusses des Bundestages bei der Stader Niederlassung des Energiekonzerns E.on fordert seine Partei ein Umdenken.

"Neubauten sind nicht mehr zeitgemäß, schon gar nicht, wenn die Abwärme ungenutzt verpufft. Denn Kohlekraftwerke behindern aufgrund ihrer mangelnden Flexibilität die Energiewende und gefährden Menschen und Umwelt durch ihren hohen Schadstoffausstoß über Jahrzehnte", sagt Poppe, der für die Grünen im Wahlkreis Buxtehude als Landtagskandidat antritt.

Für eine erfolgreiche Energiewende ist laut dem Politiker aus Harsefeld "eine flexible, dem Bedarf angepasste Energieerzeugung mit höchstmöglichem Nutzungsgrad" notwendig. Poppe: "Das dürften nach heutigem Stand der Technik nur Gaskraftwerke leisten, die neben Erd- auch Biogas verfeuern können."

Stadtwerke und Bürger, so die Forderung der Grünen, sollten den größten Teil des regionalen Bedarfs durch Nutzung erneuerbarer Energien wie Wind, Sonnenenergie, Erdwärme und Abgasen von Abfällen in Verbindung mit Speicher- oder anderen innovativen Techniken selbst decken.

Der massive Ausbau von kleinen Photovoltaikanlagen in Verbindung mit Hausbatterien würde, so Poppe, nicht nur Hausbesitzern, sondern auch das lokale Handwerk, die Umwelt und das Netz entlasten. Die Dow kritisiert Poppe nicht nur wegen ihrer Pläne, ein Kraftwerk zu bauen, sondern auch wegen ihrer Produktionsmethoden mit Asbest. Erst kürzlich hatte in Stade ein Antrag der Grünen im Bundestag für Unruhe gesorgt. Die Grünen wollten mit den Stimmen der SPD die Ausnahmeregelung, mit der der Stader Chemiekonzern Dow produziert, kippen. Der Antrag wurde abgelehnt.