Fußballplatz beim Haus der Jugend in Wilhelmsburg ist endlich saniert. Verletzungsrisiko sinkt

Wilhelmsburg. Als Andy Grote, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, das rote Band am Tor zum neuen Fußballplatz beim Haus der Jugend Wilhelmsburg durchschnitt, war der Platz schon längst von jungen Fußballspielern betreten und bespielt worden. 15 Jahre hatte das Haus die Sanierung des maroden und steinigen Platzes gefordert, der hohes Verletzungsrisiko barg.

Nun wurde der Platz aus Bundes- und Landesmitteln im "Sanierungsverfahren Wilhelmsburg S5 - Südliches Reiherstiegviertel" mit elastischem Kunststoffbelag unterlegt. Da konnte niemand mehr bis zur offiziellen Eröffnung warten. "Das ist unser neues Schmuckstück", freut sich Uli Gomolzig, Leiter des Hauses der Jugend.

Ein Schmuckstück, über das sich auch der Bezirksamtsleiter an seinem 44. Geburtstag freute. "Man sieht hier, wie wichtig es ist, dass verschiedene Einrichtungen eng zusammen arbeiten", sagt er. Die Zusammenarbeit zwischen Haus der Jugend und Schulen in der Umgebung nannte er "vorbildlich". Zusammen mit Schulen bietet die Einrichtung beispielsweise Hip-Hop-Tanzkurse und Hausaufgabenhilfe an. "Rund 600 Kinder und Jugendliche aus ganz Wilhelmsburg gehören zu unseren Stammbesuchern", sagt Uli Gomolzig, der in Wilhelmsburg aufgewachsen ist.

Die jungen Besucher können sich im offenen Bereich des Hauses nun auch bei schlechtem Wetter austoben, ohne Angst vor Verletzungen zu haben. Der neue Kunststoffbelag schützt bei Stürzen, moderne Tore und Basketballkörbe ersetzen die alten. Bei den Kindern kommt das gut an. "Früher auf den Steinen hat man sich oft wehgetan. Der Platz ist jetzt viel besser", sagt Rodney. Der Elfjährige konnte im Eröffnungsturnier der Schule Rotenhäuser Damm, der Bonifatiusschule, der Schule Fährstraße und der Stadtteilschule Wilhelmsburg bereits Erfahrungen mit dem neuen Belag sammeln.

Michael Mathe, Leiter des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung, ist für die Sanierungsmaßnahmen im Reiherstiegviertel verantwortlich. "Aufwertung in Maßen ist sehr wichtig für Wilhelmsburg. Allerdings darf es nicht so ausarten wie in St. Georg oder St. Pauli, wo die Mieten in die Höhe schießen", sagt er. Durch das Sanierungsprogramm und die darin enthaltenen Fördergelder könne er den Mietern in Wilhelmsburg jedoch stabile Mietpreise versprechen.

Auch Ralf Neubauer, Leiter des Jugendhilfeausschusses Hamburg-Mitte, war bei der Feier anwesend, obwohl die Häuser der Jugend nicht aus den Geldern seines Ausschusses finanziert werden. Gerade deshalb zeigte er sich allerdings auch erleichtert. Denn die durch Sozialsenator Detlef Scheele angekündigten Kürzungen in der offenen Jugendhilfe hängen wie ein Damoklesschwert über Neubauers Ausschuss.

Die Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen, wie in den letzten Jahren bereits auf St. Pauli oder am Stintfang geschehen, könnten Abhilfe schaffen. "Einsparungen sind nie gut. Heute freue ich mich erst mal im Sinne der Kinder", meinte Neubauer.