Folgen des Großbrandes an der Nartenstraße werden im Binnenhafen sichtbar

Harburg. Alarm im Hafenbezirk 11: Hafenmeister Björn Boertjes ist der Kragen geplatzt. Er steht auf seinem Anlegesteg und zeigt auf dicke Kautschukplacken, die im Wasser dümpeln. Dicke Schmierstreifen verschmutzen die Yachten. "Außerdem sterben die Fische. Das Gefieder von Enten ist verschmutzt. Wir mussten schon tote Vögel aus dem Hafenbecken fischen. Es ist ein Umweltskandal", sagt er. Woher die Kautschukreste stammen: Anfang des Jahres verwüstete ein Großfeuer ein Kautschuklager an der Nartenstraße. Durch Löscharbeiten gelangten die Naturgummiklumpen, wie berichtet, nicht nur auf die Fahrbahn, sondern auch in den Binnenhafen. Damals hofften Umwelt- und Bezirksamt, dass sich die Pampe auf dem Grund festsetzt und unternahmen nichts, um das Wasser zu reinigen. Umweltprobleme befürchtete man nicht.

Im Gespräch mit dem Abendblatt mahnte allerdings Greenpeace an, das Binnenhafenbecken schleunigst zu reinigen, um Flora und Fauna nicht zu schädigen. "Das hat die Vertreter von Umweltamt und Bezirksverwaltung nicht interessiert. Ich habe die Beamten immer wieder angerufen und ihnen erzählt, dass die Klumpen an die Oberfläche kommen. Keine Reaktion", sagt Hafenmeister Broertjes. Jetzt hat er Erfolg. Nicht nur Polizisten haben sich eingefunden, sondern auch Mitarbeiter des Bezirksamtes. "Ich hoffe, dass jetzt endlich gehandelt wird. Man kann doch einen Umweltgau nicht einfach verschweigen." Dazu Petra Schulz, Pressesprecherin des Bezirksamtes: "Wir machen uns erst einmal ein Bild von der Situation dort und hoffen, eine gute Lösung zu finden."