Was positiv für die Stadtentwicklung sein mag, könnte für die Eigentümer teuer werden. Jetzt drohen Klagen

Harburg. Nun beteiligt sich auch das Denkmalschutzamt mit der Zukunft des Karnapps. "Die historischen Gebäude am Karnapp ab Hausnummer 1 bis 17 werden demnächst mit der Neuaufstellung des Bebauungsplans 'Harburg 61' unter Schutz gestellt", sagt Kristina Sassenscheidt vom Denkmalschutzamt. Wie berichtet, kommt es an den dortigen historischen Gebäuden immer wieder zu Schäden an Fassaden und in den Räumlichkeiten. Anwohner vermuten, dass dies vom Schwerlastverkehr herrührt, der vor ihren Häusern vorbeirauscht. Zurzeit lässt das Bezirksamt das Ausmaß der Erschütterungen in den Häusern messen.

Ausschlaggebend für die Entscheidung des Denkmalschutzes: "Der Karnapp ist die zweitälteste Straße Harburgs, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Damm am Seevekanal angelegt wurde. Auf den schmalen, langgestreckten Parzellen entstanden bescheidene Wohnhäuser, in denen sich vor allem Handwerker niederließen, schreibt Anwohner Geerd Fischer in einer Publikation, die im Zuge der Internationalen Bauausstellung entstanden ist und auf die die Denkmalschutzbehörde verweist. Was positiv für die Stadtentwicklung sein mag, könnte für die Eigentümer teuer werden, denn immer wieder müssen aufgrund der Verkehrsbelastung Reparaturen an den Häusern vorgenommen werden, um die Substanz zu erhalten. Hilfe vom Bezirksamt, das den Schwerlastverkehr bevorzugt über den Karnapp aus dem Binnenhafen heraushalten will, ist nicht zu erwarten. "Wer ein Denkmal hat, muss sich darum kümmern", sagt Henning von Ladiges vom Amt für Stadt- und Landschaftsplanung. Dass Anwohner die Stadt verklagen könnten, schließt er nicht aus. "Könnte passieren", sagt er.