Manche Wortschöpfungen klingen irgendwie merkwürdig, das habt ihr sicher auch schon einmal gedacht. Wohin und warum rollt ein Eskimo bei einer Eskimorolle? Kommt dieser Begriff vom Bodenturnen oder hat es - wie die Frühlingsrolle - etwas mit Essen zu tun? Wer sich ein wenig im Wassersport auskennt, weiß natürlich, dass es sich bei der Eskimorolle um eine Technik handelt, bei der sich gekenterte Kanufahrer wieder aufrichten, ohne ihr Boot verlassen zu müssen. Mit einigen geschickten Drehungen wirbeln die Kajakfahrer blitzschnell um die eigene Achse und sind in Sekundenschnelle wieder obenauf.

Diese Methode wurde in Europa erst Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, die Eskimos - auch Inuit genannt - beherrschen diese Art der Selbstrettung schon viel länger und haben diese mittlerweile perfektioniert. Die Kajakfahrer in Europa und den USA können in puncto Geschicklichkeit und Technik bei Weitem nicht mithalten.

Für die Inuit war die Eskimorolle überlebenswichtig. Sie konnten nicht schwimmen und hätten es in dem lebensgefährlich kalten Eismeer ohnehin nicht lange ausgehalten.

Die Eskimorolle ist auch fester Bestandteil der grönländischen Kajakmeisterschaften. Dort müssen die Teilnehmer ungefähr 30 verschiedene Kentermanöver beherrschen.