KulturWerkstatt Harburg bietet Rundgänge für Interessierte an

Harburg. Die Historie des Harburger Binnenhafens kann man heute anhand von historischen Bauwerken nur noch erahnen. Während des Zweiten Weltkrieges und der Bauwut danach sind beinahe alle Zeugnisse von Harburgs Geschichte als letzte Reisestation vor dem von Kaufmännern und Reedern geprägten Hamburg verschwunden. Das ehemalige Schloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg findet sich allein im Namen der "Harburger Schloßstraße" wieder, die prächtigen Fassaden der Hotels, früher Absteigen der Durchreisenden nach Hamburg, sind modernen Fassaden gewichen.

An welchen unscheinbaren Details man trotzdem noch heute die Vergangenheit des früher von Hamburg unabhängigen, südlichsten Stadtteils der Hansestadt nachvollziehen kann, zeigt die "KulturWerkstatt Harburg" unter anderem in zwei Rundgängen während des Hafenfestes an diesem Wochenende. Jeweils Sonnabend und Sonntag um 14 Uhr geht es vor dem Gebäude der "KulturWerkstatt" los. Einer der drei fachkundigen Führer wird die Besucher mit historischen Fotos auf den Rundgang einstimmen und dann, abhängig von Andrang und Interesse der Mitgehenden, rund zwei Stunden durch den Binnenhafen führen, der sich während des Wochenendes zur Festmeile wandelt.

"Durch das Hafenfest ist es sehr laut, deshalb werde ich außenrum gehen. Sonst hat man mehr Ruhe und kann länger verweilen", sagt Norbert Krautz, Rentner, der vor etwa vier Jahren durch eine Freundin im Tennisverein auf die "KulturWerkstatt" aufmerksam gemacht wurde und dort nun ehrenamtlich Führungen anbietet. Er erzählt gerne und viel, findet die Rundgänge, welche die "KulturWerkstatt" außerhalb des Hafenfestes an verschiedenen Terminen oder nach Absprache für Gruppen anbietet, geeigneter für wirklich Interessierte. Die Rundgänge auf dem Fest seien jedoch gute Werbung für das Angebot des Vereins.