Harburg. Der Ton in der Debatte um das Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek und die vorgesehene Abholzung von insgesamt 2100 Bäumen wird rauer. Nachdem Harburgs CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer im Abendblatt von einem "kaum zu rechtfertigenden Kahlschlag" sprach und Kurt Duwe (FDP), Sprecher für Umwelt und Stadtentwicklung der Hamburgischen Bürgerschaft, das Vorhaben als "ökologisches Desaster" geißelte, geht die Harburger SPD nun in die Gegenoffensive und bezeichnet die Einwände als "Stimmungsmache für ein Bürgerbegehren".

Die Sicherheit der Bürger habe stets "höchste Priorität", erklärte Fraktionschef Jürgen Heimath in einer Stellungnahme. Es sei eine Selbstverständlichkeit, den Baugrund ohne Altlasten zu übergeben. Das Kasernengelände sei im Zweiten Weltkrieg vorrangiges Ziel von Bombenangriffen gewesen. "Die Zahl der möglichen Blindgänger auf dem Gelände kann nicht verlässlich geschätzt werden", so Heimath. Deshalb wäre es notwendig, das Gelände von Spezialisten der Kampfmittelräumung genauestens untersuchen und etwaige Gefahren beseitigen zu lassen.

Dieses nicht zu leugnende Risiko werde durch die CDU aus Kalkül heruntergespielt. Fischer mache es sich einfach, weil er in der Opposition ja keine politische Verantwortung trage, sollte er mit seiner Ansicht falsch liegen. Vor dem Hintergrund des jüngsten Bombenfunds auf dem ADAC-Gelände in der Amsinckstraße würden seine Aussagen geradezu zynisch anmuten.

Erst "Horrorszenarien über ein neues Ghetto in Süderelbe durch eine Erhöhung der Wohneinheiten", dann die Kritik am Verlust einer nachweislich nicht benötigten Sportfläche. Heimath: "Inzwischen scheint jedes Mittel willkommen zu sein, um gegen die Planungen auf dem früheren Kasernengelände Stimmung zu machen."