Harburg. In die Diskussion um den geplanten Kahlschlag auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek hat sich nun auch Kurt Duwe (FDP), Sprecher für Umwelt, Stadtentwicklung, Verfassung und Bezirke der Hamburgischen Bürgerschaft, eingeschaltet. Wie das Abendblatt bereits berichtete, werden im Zuge von Baumaßnahmen für ein neues Wohngebiet insgesamt 2100 Bäume gefällt.

Dass die Hamburger Finanzbehörde aus "Gründen der Kampfmittelräumung" auch noch die verbliebenen 1500 Bäume von ursprünglich 2100 beseitigen lassen wolle, bezeichnet Duwe als "ökologisches Desaster". Wolle sich der Finanzsenator nicht einen Ruf als "Kettensägen-Tschenscher" erwerben, sollte er seine Mitarbeiter anweisen, "intelligentere Methoden der Kampfmittelräumung" vorzusehen.

Zudem befürchtet Duwe eine weitere erhebliche Standortverschlechterung für den dort geplanten Wohnungsbau. Wie berichtet, sollen nach dem Willen der SPD statt der ursprünglich geplanten 450 Wohneinheiten jetzt 774 entstehen. Der FDP-Politiker nährte Spekulationen, es könnten auf dem so planierten Gelände noch deutlich mehr als die jetzt offiziell propagierten Wohneinheiten gebaut werden. Duwe: "Sozusagen Mietskasernen auf einem alten Kasernengelände."

Ähnliche Befürchtungen hatte zuvor schon Ralf-Dieter Fischer, CDU-Fraktionschef in der Harburger Bezirksversammlung, geäußert. Weil der Finanzbehörde dem Vernehmen nach die Erschließungskosten pro Wohneinheit zu hoch seien.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Jürgen Heimath, hatte diese Spekulationen als "absurd" und "nicht seriös" bezeichnet: "An der Zahl von 774 Wohneinheiten wird nicht gerüttelt. Die sind von der Senatskommission beschlossen und verkündet."