Harburger Binnenhafenfest erstmals ohne Schiffspendelverkehr ab St.-Pauli-Landungsbrücken

Harburg. Nicht alle Besucher des seit zwölf Jahren von der KulturWerkstatt veranstalteten Harburger Binnenhafenfests kamen mit S-Bahn, Bus oder eigenem Auto nach Harburg. Einige nutzten auch das Angebot, zünftig mit der Hadag-Fähre "Nala" auf dem Wasserweg ab St. Pauli Landungsbrücken über den Köhlbrand die Süderelbe rauf bis zum Veranstaltungsort am Kanalplatz zu schippern. Das wird in diesem Jahr erstmals nicht möglich sein, weil das Fährangebot finanziellen Zuschuss erfordert und dafür in der Vorbereitungszeit für das Fest keine Lösung gefunden wurde.

"Wir hoffen für das Binnenhafenfest im kommenden Jahr die notwendigen Voraussetzungen schaffen zu können, damit die Nala 2013 wieder Besucher nach Harburg holt und zu den Landungsbrücken zurückbringt", sagt Morton Heitmann, bei der KulturWerkstatt ehrenamtlich für die wasserseitige Planung des Binnenhafenfests zuständig, "für dieses Jahr gab es in dem gesamten Planungsverfahren so viele Veränderungen, dass rechtzeitig keine neuen Vereinbarungen getroffen werden konnten". Änderungen gab es bei der Hamburger Fährgesellschaft Hadag wie auch in der Zuständigkeit für die wasserrechtlichen Genehmigungen im Harburger Binnenhafen, die von der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) ans Harburger Bezirksamt überging.

Morton Heitmann sagt, dass früher für den Fährverkehr von der KulturWerkstatt eine Vorauskasse von 2600 Euro an die Hadag bezahlt werden musste. Bei Überschusseinnahmen im Fahrkartenverkauf gab es dann auch Geld zurück. Eine derartige Rückzahlung habe es in den vergangenen Jahren aber schon nicht mehr gegeben. Stattdessen sei nun die Vorauskasse auf 4000 Euro angehoben worden.

"Das können wir uns nicht erlauben", sagt Heitmann. Unter anderem sollen die höheren Gebühren auch mit Geldforderungen des Bezirksamts zusammenhängen. Zudem will die Hadag nur noch den Schiffsführer aber nicht mehr den Fahrkartenkassierer stellen, um die Betriebskosten zu senken. "Wir haben während des Binnenhafenfests keinen ehrenamtlichen Helfer übrig, der als Kassierer mitfahren könnte", sagt Heitmann. Trotz der vielen Schwierigkeiten ist er zuversichtlich, dass noch eine Lösung gefunden wird.

Die "Nala" verkehrte bei den Festen bislang jeden Sonnabend um 10, 14 und 18 Uhr ab Landungsbrücken und um 12, 16, 20 und 23 Uhr ab Harburg - an Sonntagen um 12 und 14 Uhr ab Landungsbrücken und um 12, 16 und 18 Uhr ab Harburg. Insgesamt zwölf Fahrten. Sechs Euro kostete die Fahrt, Kinder bis 16 Jahre fuhren umsonst mit. "Wir haben zuletzt 1,83 Euro pro Fahrgast draufgezahlt", sagt Heitmann, "dafür hatten wir aber die zusätzlichen Besucher beim Fest und wir wollen doch auch möglichst viele Gäste von nördlich der Elbe nach Harburg holen."

Inzwischen sind alle Schiffsliegeplätze während des Binnenhafenfests vergeben und die "Nala" hätte sowieso keine Möglichkeit mehr anzulegen. Nächstes Jahr soll mit dem Ende der Bauarbeiten am Kanalplatz auch das Fährproblem gelöst sein.