Jugendliche Testkäufer gehen in vielen Geschäften leer aus

Stade. Die Kontrollen der Polizei zeigen Wirkung. Seit sechs Jahren organisiert die Polizei im Landkreis Stade in unregelmäßigen Abständen Alkoholtestkäufe. Jüngst waren die Beamten mit den jugendlichen Testkäufern nun in Buxtehude, Apensen und Harsefeld unterwegs.

Dort wurde das bislang beste Ergebnis überhaupt erzielt. In lediglich einem Fall von elf Versuchen wurde Alkohol an die 16 Jahre alten Testkäufer abgegeben. Das positive Ergebnis sei nach Polizeiangaben unter anderem den zahlreichen Kontrollen im Landkreis Stade zu verdanken. Verkäufer würden jetzt sensibler mit dem Thema Alkohol und Jugendliche umgehen.

Anlass für die jüngsten Alkoholtestkäufe ist der Saisonbeginn der Volksfeste und Zelt-Diskotheken. In der Vergangenheit haben die Beamten des Fachkommissariats für Kinder- und Jugendkriminalität bei diesen Veranstaltungen immer wieder Beobachtungen gemacht, die Grund genug für Alkoholtestkäufe sind. So erschienen die Jugendlichen häufig schon alkoholisiert am Veranstaltungsort und brachten häufig ihre alkoholischen Getränke zu den Veranstaltungen mit. Nun sei es das Ziel der Polizei, bei den Eltern, Erwachsenen, Veranstaltern und Verantwortlichen ein ähnliches Bewusstsein zu entwickeln wie bei den Verkäufern in der Region. Fakt ist, dass jegliche Abgabe von branntweinhaltigen Getränken in der Öffentlichkeit ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz darstellt, der bei Bekanntwerden mit hohen Bußgeldern geahndet wird.

Doch gerade bei den Zelt- und Dorffesten in der Region gab es Probleme. Auf diesen Veranstaltungen wurde immer wieder Alkohol an Jugendliche ausgeschenkt. Oft kaufen jedoch auch Begleiter über 18 Jahren den Alkohol und geben diesen an Jugendliche weiter. Die Einlasskontrollen von Jugendlichen werden nach Polizeiangaben häufig nur sehr oberflächlich durchgeführt. Für die jungen Besucher ist es damit meist problemlos möglich, ihre eigenen alkoholischen Getränke durch die Einlasskontrollen zu bringen. Problematisch sei auch, dass das Verkaufspersonal bei vielen öffentlichen Veranstaltungen oftmals aus Teilzeitkräften bestehe, die sich mit den Bestimmungen nicht auskennen, erklärt die Polizei.