Der Hamburger Hafen wird an diesem Wochenende 823 Jahre alt. Wie jedes Jahr ist das für die Hansestadt Hamburg ein Grund, ein ganzes Wochenende im Mai zu feiern. Drei Tage dreht sich dann eben alles um das "Geburtstagskind" Hafen, die Schiffe und andere Themen, die sich mit Schifffahrt befassen. Eine besondere Attraktion ist auch immer das "Schlepperballett" am Sonnabend Nachmittag.

Jetzt fragst du dich bestimmt, wie das zusammen passt: Der Schlepper als ein großes Ungetüm und das Balletttanzen. Unter "Ballett" stellt man sich ja sonst immer etwas ganz Feines, Zartes vor. Schlanke Ballerinen tanzen, schweben fast auf einer Bühne. Diese Vorstellung wurde auf das "Schlepperballett" im Hamburger Hafen übertragen und es funktioniert tatsächlich.

Schlepper müssen nämlich, weil sie meist im engen Hafenbecken eingesetzt werden, ohnehin sehr wendig und leicht zu steuern sein. Im Gegensatz zu anderen Schiffen werden sie deshalb nicht mit einer Schiffsschraube angetrieben, sondern mit Rotoren oder sogenannten "Propellergondeln". Dadurch sind sie viel beweglicher als die großen Schiffe und können sich auf der Stelle sogar einmal um die eigene Achse drehen.

So können sie beispielsweisegrößere Schiffe zielsicher durch enge Flussläufe oder an die Anlegestellen in den Hafenbecken bringen oder eben Ballett tanzen. Zu einem Wiener Walzer drehen, rollen und stampfen die Schlepper dann durch das Hafenbecken. Und manchmal sieht es fast so aus, als würden die Schlepper wirklich leicht und elegant durch das Hafenbecken schippern - wie eine Primaballerina.