Bei dem großen Fest gibt es 50 MusikEvents in Wilhelmsburg und auf der Veddel in 48 Stunden - in Garagen, Konzertsälen und auf einem Balkon.

Wilhelmsburg/Veddel. Ein großes Musikfest steigt auf den Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel: "48 Stunden Wilhelmsburg" lautet das Motto vom Freitag, 8. Juni, bis Sonntag, 10. Juni. "48 Stunden Wilhelmsburg" - das heißt Musik aller Genres made auf den Elbinseln. Präsentiert in den buntesten Formaten und an allen möglichen Orten in Wilhelmsburg und auf der Veddel. Und das Beste: Alle Auftritte sind kostenlos. Die Musiker bitten nur um Spenden "in den Hut".

"50 Veranstaltungen erwarten die Besucher aus der Metropolregion Hamburg", sagen die Organisatoren: Katja Scheer, 37, vom Bürgerhaus Wilhelmsburg und der Musiker Arne Theophil, 26. "Die Musikrichtung ist breit gestreut. Es gibt dreckig lauten Rock bis hin zu filigraner türkischer Volksmusik."

Ob im Pavillon in der Weimarer Straße, in der Garage im Reiherstieg-Viertel, in der Soulkitchen Halle, im Aufzug von Pflegen und Wohnen, in der Wilhelmsburger Windmühle, beim "Umzug der Kulturen", in der Honigfabrik, auf dem Kinderbauernhof und im Bürgerhaus: "48-Stunden-Wilhelmsburg" lädt zum dritten Mal zu einem einzigartigen musikalischen Stadtteilrundgang ein. Die Veranstaltung ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Kulturkalender der Elbinsulaner und zieht alljährlich rund 5000 Besucher aus der Hamburger Metropolregion an.

Ein Höhepunkt ist in diesem Jahr die Veranstaltung "ExTra! - Exchange Traditions" im Bürgerhaus Wilhelmsburg am Sonnabend, 9. Juni, ab 14 Uhr. "In Wilhelmsburg und auf der Veddel leben Menschen aus über 130 Nationen. Die Klangwelten der Elbinseln sind reich", sagt Organisatorin Katja Scheer. "'ExTra!' lädt Musiker und Musikbegeisterte verschiedener Nationalitäten ein, Einblick in ihre Traditionen und die Musik ihres Alltags zu geben. Dabei geht es ums Entdecken, Kennenlernen und Zuhören und um das gemeinsame Singen, Tanzen und Musizieren."

Bunt, musikalisch und laut wird es auch beim "Umzug der Kulturen" am Sonnabend, 9. Juni, ab 12.30 Uhr. Dann weht ein Hauch von Karneval durch Wilhelmsburgs Straßen. "Wir starten in der Dierksstraße und laufen dann über Vogelhüttendeich, Stübenplatz, Veringstraße, Bonifatiusstraße und die Georg-Wilhelm-Straße zum Bürgerhaus, wo wir nahtlos mit dem interkulturellen Fest 'ExTra' weitermachen", sagt Katja Scheer. "Alle Initiativen und Gruppen sind aufgerufen, gemeinsam die vielfältigen Kulturen aus dem Stadtteil zu präsentieren - mit Musik, Kostümen, Transparenten und Süßigkeiten." Die beiden Organisatoren blicken gespannt auf die drei bunten Tage auf den Elbinseln. "'48 Stunden Wilhelmsburg' ist ein Projekt, bei dem sich die Menschen im Stadtteil treffen - vor und hinter der Bühne", sagt Katja Scheer. "Hier gibt es Musik zu hören, die man sonst noch nie gehört hat."

Der Bassist Arne Theophil lebt seit 2008 in Wilhelmsburg und schätzt "die Mischung von Wohnen, Industrie und Natur" im Stadtteil. "Es sind viele junge Künstler auf die Elbinseln gezogen, weil die Mieten hier bislang noch moderat waren im Vergleich zu anderen Hamburger Stadtteilen. Diese Künstler beleben das musikalische Miteinander in Wilhelmsburg und auf der Veddel."

Es gibt viele ungewöhnliche Auftritte während des Wochenendes: So rappen Karius und Baktus am Freitag, 8. Juni, ab 20 Uhr deutsche Texte auf organischen Beats: im Friseursalon in der Vogelhüttenstraße 86. Am Sonnabend, 9. Juni, um 11 Uhr gibt es ein Balkon-Konzert vom TrioQuattro: Das Trio spielt auf dem Balkon der Sängerin Karin Kasar und des Gitaristen Joaquin Arevalo Iglesias. Sie spielen "entschleunigte Klassiker aus Rock und Pop". Zuhörer kommen zum Platz an der Mannesallee/Veringstraße.

Am Sonnabend, 9. Juni, spielt der Wilhelmsburger Liedermacher Eddy Winkelmann ab 18 Uhr mit kleiner Besetzung im Auswanderermuseum BallinStadt auf der Veddel. Um 22 Uhr startet in der mittlerweile legendären Soulkitchen Halle (Industriestraße 101) ein Funk-Konzert mit NHO. Und am Sonntag, 10. Juni, steigt um 14 Uhr ein Grillfest mit der UKW-Band am Wilhelmsburger Platz auf der Veddel.