Verein und Schule in Holm-Seppensen benötigen Ausweichquartiere. Brandursache bleibt unklar

Holm-Seppensen. Die Ursache für das Feuer, bei dem in der Nacht zu Sonnabend eine Turnhalle im Buchholzer Ortsteil Holm-Seppensen komplett niedergebrannt ist, ist nach wie vor unklar. Ein eingesetzter Brandmittelspürhund habe bisher noch keine Hinweise auf Brandstiftung gefunden, sagt Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Harburg. Der Hund habe aber noch nicht bis an den Ausgangspunkt des Brandes, dem ehemaligen Jugendtreff neben der Turnhalle, vordringen können. Auch ein technischer Defekt sei nicht ausgeschlossen. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich unter Telefon 04181/28 50 zu melden.

Für die Mühlenschule und den örtlichen Sportverein hat der Verlust der Turnhalle weitreichende Konsequenzen. "Wir waren mit unseren Abteilungen jeden Tag von nachmittags bis 22 Uhr in der Halle", sagt Karin Iske, Erste Vorsitzende des rund 700 Mitglieder zählenden SV Holm-Seppensen. Außer der Fußballabteilung mit knapp 180 Mitgliedern, die draußen trainieren, haben somit mehr als 500 Sportler die Halle wöchentlich genutzt.

All diese Kinder, Jugendliche und Erwachsene stehen jetzt vor der Frage, wo sie trainieren sollen. Karin Iske geht davon aus, dass sich für die Gruppen eine rasche Lösung finden lässt. Erste Gespräche habe es bereits gegeben. "Es ist ganz toll, wie viel Hilfe wir jetzt bekommen", sagt sie.

So sei angedacht, dass die Gymnastikgruppe im Germuth-Scheer-Haus Asyl findet. In den örtlichen Getränkemarkt "Hol' ab!", der derzeit leersteht, sollen die Judo- und Kinderturnabteilung umziehen. Die Abteilung Volleyball könnte nach Trelde oder Sprötze ausweichen, während die Tischtennisgruppen möglicherweise bei befreundeten Vereinen unterkommen.

Karin Iske hofft, dass innerhalb von zwei Wochen feststeht, wer wo Unterschlupf findet. Bis dahin werden die Stunden ausfallen müssen. Ein längerer Trainingsausfall würde dem Verein jedoch zu sehr schaden, betont sie. "Wir müssen so schnell wie möglich weitermachen."

Weitermachen will auch die Mühlenschule, deren rund 300 Schüler jetzt ohne Turnhalle dastehen. "Der Sportunterricht wird weiterhin stattfinden", sagt Schulleiterin Beate Trützschler. Am Montag seien die Kinder zum Beispiel auf den Spielplatz gegenüber der Schule gegangen. Offizielles Ausweichquartier soll die Nordheidehalle werden, zu der die Schüler per Bus gebracht werden sollen. Der Flohmarkt auf dem Schulgelände werde am kommenden Wochenende jedenfalls nicht ausfallen, betont Trützschler. Über kleine Spenden sei sie froh, da die Schule bei dem Feuer ihre gesamten Sport- und Pausenspielgeräte verloren hat.

Die Stadt Buchholz wolle nun erst einmal die Ergebnisse der polizeilichen Untersuchungen abwarten und den Versicherungsschutz klären lassen, sagt Pressesprecher Heinrich Helms. Erst danach könne es Pläne für eine neue Turnhalle geben - und für die Mensa, deren Neubau erst in der vergangenen Woche direkt neben der Turnhalle begonnen habe. Der Mensabau werde nun so lange ruhen, bis auch die Turnhallenfrage geklärt sei.