Hilfsorganisationen weisen auf Missstände für behinderte Menschen in Harburg hin

Harburg. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung haben am Sonnabend zehn soziale Vereine, Verbände und Unternehmen mit einem Straßenfest in der Hölertwiete in Harburg auf die Probleme von Behinderten aufmerksam gemacht. Das Motto dabei: "Jede Barriere ist eine zu viel!"

In seiner Rede auf dem Fest ermutigte Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) die Helfer in den Vereinen und Verbänden, der Verwaltung die Barrieren im Alltag zu nennen. "Machen Sie auch den Menschen mit Behinderung Mut, es selbst zu sagen", fügte er noch hinzu. Das haben Männer und Frauen bei einer Aktion des Vereins Leben mit Behinderung Hamburg dann auch getan: An einen Wunschbaum hängten sie Zettel mit Hinweisen, was Harburgs Verwaltung anpacken sollte.

Die Reparatur des Fahrstuhls am Harburger Bahnhof wurde da gefordert. Hinweisschilder sollten nicht nur in Schriftsprache, sondern auch in Symbolen Auskunft geben.

"Cranz barrierefrei" stand kurz und prägnant auf einem weiteren Wunschzettel. Der Verein Café Albers Miteinander hatte am Sonnabend in dem Stadtteil zu einer Protestkundgebung eingeladen. Er wollte darauf aufmerksam machen, dass Rollstuhlfahrer nicht die Rollbrücke am Alten Estesperrwerk nutzen können. Pläne zur barrierefreien Querung der Rollbrücke würden seit zwei Jahren von der Hamburg Port Authority nicht umgesetzt, so der Vorwurf des Vereins.

"Der Baum wird am 30. Mai geerntet", kündigte Sabrina Wendt an, Mitorganisatorin des Festes in der Hölertwiete. Die Wunschzettel gehen dann an die Harburger Bezirksversammlung.

Bis zum 15. Juni noch zeigt das Atelier Freistil in Hausbruch, Försterkamp 11, eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Künstler Helmut Greite. In dem Atelier arbeiten 35 Künstler mit Behinderung.