Bürger können bis 8. Juni ihre Stellungnahme zur Planänderung im Harburger Bauamt abgeben

Harburg. Es geht um die Zukunft von etwa 600 Grundstücken im Villengebiet von Heimfeld und um das Ziel von Bezirkspolitik und Verwaltung, beim Bau neuer Häuser die Anzahl der Wohnungen zu begrenzen. Die "schleichende Verdichtung" des Villengebiets mit Wohnraum soll verhindert werden, damit der Charakter des Quartiers erhalten bleibt. Um für das Ziel die rechtliche Grundlage zu schaffen, muss der für das Gebiet seit 25. Februar 1958 geltende Baustufenplan inhaltlich geändert werden.

Der jetzt vorliegende Bebauungsplanentwurf wird ab kommenden Montag, 7. Mai, einen Monat lang, bis Freitag, 8. Juni, öffentlich ausgelegt - im Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Harburger Rathausplatz 4, dritter Stock, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 15 Uhr. Während der Auslegungszeit können Bürger die Unterlagen ansehen und schriftliche Stellungnahmen abgeben oder mündlich zu Protokoll geben. Die Stellungnahmen fließen ins weitere Verfahren der B-Planentwicklung ein, bis der Plan abschließend rechtlich durch die Bezirksversammlung beschlossen wird. Derzeit gibt es wegen Bauarbeiten keinen behindertengerechten Zugang. Betroffene können ihren Besuch vorher telefonisch beim Fachamt unter den Nummern 42871-2305, -2886 oder -2258 anmelden, um Unterstützung zu erhalten. Das Verfahren trägt den offiziellen Titel: "Bebauungsplanentwurf zur 2. Änderung des Baustufenplans von Heimfeld".

Das Villengebiet befindet sich zwischen der Straße Milchgrund im Osten, dem Landschaftsschutzgebiet Meyers Park im Westen, der Stader Straße im Norden und der Heimfelder Straße im Süden. Als zentrale Verkehrsachse der Siedlung gilt der Eißendorfer Pferdeweg. In dem Gebiet sollen in Zukunft je nach Lage nur noch Häuser mit maximal zwei, vier oder sechs Wohneinheiten je Gebäude genehmigt werden.

Im November 2010 hatten gut 150 Bewohner des Villengebiets an der von Politik und Verwaltung organisierten "Öffentlichen Plandiskussion" in der Aula des Heisenberg-Gymnasiums teilgenommen. Eine deutliche Mehrheit hatte sich damals bei einer Abstimmung für die beabsichtigte Planänderung und die öffentliche Auslegung des Planentwurfs ausgesprochen.

Gegner der Planänderung sehen durch die Begrenzung der Bebaubarkeit den Wert ihrer Grundstücke geschmälert, andere sehen auch, dass Kinder im Erbfall auf den Grundstücken nicht mehr bauen können. Kritisiert wird auch, dass Häuser mit zwei Wohneinheiten so groß wie mit sechs Wohneinheiten gebaut werden können. Die FDP zählte als einzige Partei zu den Gegnern.