Was bringt eine “Hygiene-Ampel“ in der Gastronomie?

In Dänemark habe ich erlebt, was es bedeutet, wenn eine Lokalität nicht die Farbe Grün, sondern Gelb oder Rot bekommt, weil dem Prüfer etwas nicht passte. Wir bestellten im Urlaub bei der Eisbude unseres Vertrauens drei Waffeln mit Eis und Guf. Das Eis schmeckte prima. Allein, wir fragten uns, warum es an der Eisbude so leer war.

Hundert Meter weiter standen die Urlauber in einer Zehn- Meter-Schlange vor einer anderen Bude. Die Bude verkauft das gleiche Eis zum gleichen Preis. Warum standen sich die Urlauber dort die Beine in den Bauch und gingen nicht zu unserem Eismann?

Unser Eismann gab uns freimütig die Erklärung: "Im Vorjahr gab es eine Kontrolle, da gab es kleine Probleme mit der Hygiene." Deswegen bekam unser Eismann die rote Ampel - in Dänemark ist das ein Smiley mit traurigem Gesicht. Als wir unsere Eiswaffeln kauften, prangte ein lachender Smiley an der Scheibe - der Kontrolleur war wiedergekommen, und alles war paletti bei unserem Eismann.

Die Geschichte unseres Eismannes lehrt, dass eine rote Ampel ein Desaster für den Gastronomen ist. Die Gäste lesen Rot, gehen weiter und kommen nie mehr wieder, da das Ergebnis der Kontrolle auch in der Zeitung stand. Wenn mal was nicht stimmt in einer Lokalität, kann das ja eine unschöne Momentaufnahme sein. Wichtig ist deshalb, dass die Prüfer dem Gastronomen schnell eine zweite Chance geben.