Zum vorletzten Konzert der diesjährigen Saison waren am Sonnabend die Hamburger Symphoniker zu Gast bei der Musikgemeinde in der Heimfelder Friedrich Ebert-Halle.

Harburg. Unter der Leitung von Muhai Tang stellte das Orchester diesmal drei unterschiedliche Komponisten aus dem Anfang des 20.Jahrhunderts vor: Edward Elgar, Antonin Dvorak und Sergej Iwanowitsch Tanejew.

Gestenreich, gleichsam jeden einzelnen Ton von dem großen Klangkörper fordernd, führte er das Orchester zu Höchstleistungen, vom vollen kräftigen Orchesterklang bis in die ruhigeren Adagio Sätze der einzelnen Werke, in denen sich Hörner und Bläser auszeichnen konnten. Im Mittelpunkt des Konzerts stand das Konzert für Violine und Orchester a-Moll op. 53 von Antonin Dvorak mit dem Solisten Stefan Czermak, dem langjährigen 1. Konzertmeister der Hamburger Symphoniker. Führte Muhai Tang das Orchester zu differenzierter Klangentfaltung und legte so die symphonische Basis für den Solisten, so überzeugte dieser geigerisch perfekt mit auffallend solistischer Präsenz bis hin zum für Dvorak typischen volkstümlich tänzerischen Finalsatz.

War der Abend "pompös" eröffnet worden mit einer Orchesterbearbeitung von Bachs Fantasie und Fuge für Orgel c-moll BWV 537 op.86, von Edward Elgar, dem ersten herausragende englischen Komponisten seit Purcell und einem der bedeutendsten Vertreter der musikalischen Spätromantik, so erzeugte die Symphonie Nr. 4c-Moll op. 12 von Tanejew wahre Wechselbäder der Gefühle und prägte sich nachdrücklich ein. Farbig, charaktervoll und enthusiastisch gespielt erschien dies Werk unwiderstehlich. Insgesamt wurde durchgängig bei allen Kompositionen deutlich, in welchem Maße ein Zeitstil Reiz und Wert behauptet.

So wurden die Musiker und ihr temperamentvoller Leiter denn auch mit langanhaltendem Applaus verabschiedet.