Landeskirche Hannover stimmt Grundstückstausch mit der Gemeinde zu

Neu Wulmstorf. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers wird nun doch dem Grundstückstausch zur Erweiterung des Sportzentrums in Elstorf zustimmen. Nach drei Jahren Verhandlungen ohne Einigung stellt das Landeskirchenamt seine Bedenken zurück und akzeptiert das Angebot der Gemeinde Neu Wulmstorf. Das teilte Superintendent Dirk Jäger am Donnerstagabend im Neu Wulmstorfer Sportausschuss mit. Damit ist ein wichtiger Schritt für einen zusätzlichen, dringend benötigten Sportplatz des TSV Elstorf getan.

Superintendent Jäger begründet die Entscheidung mit der langjährigen guten Zusammenarbeit zwischen Kirche und der Gemeinde Neu Wulmstorf. Gleichzeitig betont er, dass das Tauschgeschäft in Elstorf keinerlei Grundsatzcharakter habe. Die Landeskirche will ganz offensichtlich mit dem "Fall Elstorf" ihre Verhandlungsposition bei Immobiliengeschäften im Allgemeinen nicht schwächen. Die Landeskirche gilt als besonders harter Verhandlungspartner. Dirk Jäger drückt dies diplomatischer aus: Die landeskirchlichen Vorschriften zur Veräußerung oder zum Tausch von Liegenschaften seien gut begründet und folgten klaren Vorgaben zur Sicherstellung einer soliden und transparenten kirchlichen Finanzwirtschaft.

Ursprünglich hatte die Landeskirche für ihr 16 000 Quadratmeter großes Kirchengrundstück eine doppelt so große Fläche der Gemeinde gefordert. Kirche und Gemeinde hatten unterschiedliche Auffassungen über den Grundstückswert. Nach Einschätzung der Landeskirche beteilige sie sich jetzt mit 48 000 Euro an der Sportplatzerweiterung - Geld auf das sie verzichtet, weil sie das Angebot Neu Wulmstorfs akzeptiert.

Was sind die Gründe für das Umdenken? Neu Wulmstorfs Bürgermeister Wolf Rosenzweig (SPD) erinnerte die Landeskirche in einem Schreiben, wie die weltliche Gemeinde die Kirchengemeinde in der Vergangenheit unterstützt hat. In einer Maßnahmenliste sind in einer Gesamthöhe von mehreren hunderttausend Euro erwähnt.

Der Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke (CDU) aus Elstorf wies in einem Brief an Landesbischof Ralf Meister darauf hin, dass der Kirche bei dem Tauschgeschäft kein finanzieller Schaden, aber ein ideeller Gewinn entstehen würde. Die St. Nikolaikirchengemeinde in Elstorf hatte stets die Verhandlungsposition Neu Wulmstorfs unterstützt. Letztlich dürfte auch die Vermittlerrolle Dirk Jägers Einfluss auf die Verhandlungen genommen haben.

Wann der von TSV Elstorf dringend benötigte Kunstrasenplatz gebaut wird, ist noch offen. Es müsse jetzt schnell gehen, sagte Jan Lüdemann (CDU). SPD-Fraktionschef Uwe Gudowius könne sich vorstellen, das Investitionsprogramm für den Sportplatz vorzuziehen. Ursprünglich sollte der etwa 585 000 Euro teure Kunstrasenplatz 2014 geplant und ein Jahr später gebaut werden.