Selbstverständlich funktionieren elektronische Haushaltsgeräte nicht ewig. Doch oft scheint es mir, als würden sie in perfekt geplanter Zeitfolge ihren Dienst verweigern. Ich gehe jetzt das Risiko ein, für exzentrisch gehalten zu werden, weil ich frage: Steckt dahinter Absicht, um auf ihre Unentbehrlichkeit hinzuweisen?

Innerhalb der letzten zwei Wochen beendete die Waschmaschine ihren Schleudergang mit spastischem Galopp in Richtung der gegenüberliegenden Wand. Dort schüttelte sie sich, und mit gurgelndem Stoßseufzer erloschen alle Kontroll-Lampen. Nur wenig später hauchte der Kühlschrank seinen kalten Atem mit heftigem Zittern aus.

Hörte ich anschließend ein erleichtertes, zufriedenes Summen in beiden Geräten? Der Entsafter knackte nur kurz beim Anblick eines Apfels und tat so, als wüsste er nicht, dass der Sinn seiner Existenz das Entsaften ist. Ist es nicht verständlich, dass ich dieses Verhalten für eine koordinierte Verschwörung halte? Um weitere Ausfälle abzuwenden, versuchte ich in der Küche mit allen noch funktionierenden Geräten ins Gespräch zu kommen.

Ich fragte so ruhig wie möglich: "Was wollt ihr uns mit eurem Verhalten mitteilen? Werdet ihr nicht sorgfältig genug gepflegt? Wollt ihr mehr Ruhezeiten oder sonstige Vergünstigungen?" Sie reagierten mit trotzigem Schweigen. So gelassen wie möglich drohte ich: "Wir können auch ohne euch auskommen, so wie früher." Die einzige Reaktion war ein höhnisches, heiseres Kichern, kurzatmig keuchend mit unverkennbarem Zischen. Das war die Kaffeemaschine. Erleben wir einen Aufstand der Haushaltsgeräte? Ist uns entgangen, dass sie sich verselbstständigen?