Das denkmalgeschützte Gebäude soll Teil des “Center of Green Technology“ werden

Harburg. Vor knapp acht Jahren sah es so aus, als würde die alte Likörfabrik am Karnapp im Binnenhafen dem Abrissbagger zum Opfer fallen. Jetzt scheint es ,als seien die historischen Gebäude gerettet. Sie sollen Teil des "Center of Green Technologies" werden, das unter Federführung der TuTech dort entstehen sollen.

Neben der Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist auch ein Neubau auf dem bislang als Parkfläche genutzten Grundstück zwischen der Rückseite der Likörfabrik und den Channelgebäuden geplant. Bei der Politik stieß das Vorhaben auf breite Zustimmung.

Im Stadtplanungsausschuss hatten TuTech-Geschäftsführer Dr. Helmut Thamer und Architekt Hartmut Windles das Projekt vorgestellt. Auf 3500 Quadratmetern soll das "Center of Green Technologies" entstehen. Der Neubau wird in Richtung Channel durch eine geschwungene Fassade hervorstechen. Die alten Likörfabrik und die dazu gehörenden Häuser der Schnapsbrennerei Louis Hilke werden saniert und ergänzt. Ein Steg und eine verglaste Brücke verbinden die beiden Gebäudekomplexe, in die Konferenzräume, Büros, aber auch Labore sollen. Auch eine Gastronomie in den möglicherweise mit Glas überdachten Innenhofflächen ist geplant.

Die Bezirkspolitik ist begeistert. Einstimmig wurde im Ausschuss für das Vorhaben votiert. Eine erste Hürde ist genommen. "Wir unterstützen das Vorhaben voll und ganz", sagt Dr. Ingo Hadraych, Prokurist bei HC Hagemann, der Firma vom Eigentümer Arne Weber. Beim Thema Parkplatz ist das nicht ganz klar. Es ist ein städtisches Grundstück. Baudezernent Jörg Penner geht zwar davon aus, dass aufgrund des Alleinstellungsmerkmals des Vorhabens eine Ausschreibung umgangen werden kann. Das muss aber noch abschließend geklärt werden.

Mit der Realisierung würde einer der älteste Industrieflächen Harburgs neues Leben eingehaucht. Zwischen 1859 und 1901 wurden die Gebäude und die Likörfabrik von zunächst von Heinrich Peter Nicolas Osterhoff betrieben. 1893 übernahm es Louis Hilke, der es 1907 an Emil Berg veräußerte. Der behielt den Namen Hilke bei. 1980 wurde der Betrieb eingestellt. Seitdem verfielen die Häuser. Mehrere Vorhaben waren abgelehnt worden. Die jetzige Lösung scheint allen Beteiligten auch wirtschaftlich machbar.