Lüneburg. Wolf-Rüdiger Marunde ist seit mehr als 30 Jahren bundesweit als Cartoonist bekannt und erfolgreich. Zu Beginn der 80er-Jahre erstellte er seine ersten Cartoons und politischen Illustrationen für die Zeitschrift "Stern". Bis Mitte der 90er-Jahre war er der Zeichner für die Cartoon-Serien der Frauenzeitschrift "Brigitte". Seit 1995 ist er fester Cartoonist von "Brigitte" und der Fernsehzeitung "Hörzu". Die Serie "Marundes Welt" erscheint seitdem dort jede Woche mit ganzseitigen Cartoons. Im Jahr 2003 wurde Marunde mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet.

Marundes Themen sind Land und Leute im Norden: Er lebt im Wendland, in einem kleinen 150-Einwohner-Dorf an der Elbe, zwischen Bioland und Gentechnik, Windenergie und Atomkraft, Großbauern und großstadtmüden Zweitwohnsitzlern. Die Landschaften an der Elbe mit dramatischem Wolkenhimmel, schiefen Fachwerkhäusern und klapprigen Scheunen am Dorftümpel sind in seinen Bildern regelmäßig zu finden - ebenso wie die Schrullen und Macken der Bewohner dieses Landstichs. Um ihn herum auch die Tiere wie Schweine oder Krähen, die er gern von ihrer zutiefst menschlichen Seite darstellt.

Marundes Cartoons sind aufwendige Malerei, klassisch in Aquarell- und Öltechnik auf Leinwand oder mit dem Computer in Szene gesetzt. Nur fünf Kilometer vom Atommüll-Zwischenlager Gorleben entfernt lebend, weiß Marunde, wie nahe Müll und Idyll beieinander liegen.

Die Ausstellung "Cartoons von Wolf-Rüdiger Marunde", vorbereitet mit Studierenden der Leuphana im Seminar "Toolbox - Praxis Kultur" und unter Leitung der Kunstreferentin des Studentenwerks Braunschweig-Lüneburg, Claudia Jonischkies, zeigt mit 29 Arbeiten einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Werk des Cartoonisten.

Die Bilder sind bis Donnerstag, 16. Juni, im Foyer der Bibliothek der Leuphana Universität Lüneburg, Scharnhorststraße 1, zu sehen. Der Eintritt ist frei.