Sie saß uns gegenüber in der S-Bahn. Ein freundliches junges Mädchen von vielleicht 11 Jahren, deren gepflegtes Äußeres ins Auge fiel.

Sie telefonierte wie wohl alle jungen Menschen in ihrem Alter eifrig mit dem Handy. Ihrem Gespräch nach war sie wohl gerade auf eine andere Schule gewechselt. Vermutlich ein Gymnasium. Berichtete sie doch stolz von ihren Lateinkenntnissen. Auch wenn ihr Lehrer gemeint habe, die 2+ sei noch ausbaufähig. Am anderen Ende wie es schien eine gute Freundin, mit der sie wohl bis dahin gemeinsam die Schulbank gedrückt hatte. Fröhlich konnte sie sich mit ihr freuen über deren schulische Erfolge, von der jene offenkundig berichtete. Angenehm fiel dabei die gepflegte Ausdrucksweise auf, deren sich wohl beide bedienten. Meine Liebste und ich freuten uns jedenfalls über die nachwachsende Generation.

Bei einem späteren Restaurantbesuch erlebten wir wiederum junge, freundliche Kellner, die aufgeschlossen auf die Gäste zugingen. Eine junge Frau und ihren ebenso jungen Kollegen. Kundenfreundlich umsorgten sie ihre Gäste und strahlten eine optimistische Stimmung aus.

Meine Liebste bemerkte, wir könnten beruhigt sein. Da wachse eine prächtige Generation nach. Die erlebten Beispiele schienen das zu bestätigen. Dennoch konnte ich mir die sarkastische Bemerkung nicht verkneifen: "Aber die anderen entscheiden die Wahlen!"