Dass Kinder sich an bestimmte Regeln halten müssen, ist vermutlich schon immer so gewesen.

Welche Dinge sie aber dürfen und welche verboten sind, das hat sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder geändert.

Die Erziehung in der Familie wurde in Europa erst in der Renaissance (14. bis 17. Jahrhundert) wichtig. Eltern orientierten sich damals vor allem an christlichen Werten. Kinder wurden aber noch eher wie kleine Erwachsene behandelt. Der Franzose Jean-Jacques Rousseau entwarf 1762 Erziehungsregeln, die bis heute nachwirken. Kinder sollten sich frei entfalten können - aber stets von ihren Eltern geleitet. Seitdem sind immer wieder neue Grundsätze entstanden.

Als eure Großeltern klein waren, war Disziplin sehr wichtig. Ab 1968 ließen einige Eltern ihre Kinder alles selbst entscheiden. Heute legen Eltern vernünftige, großzügige und auch strenge Regeln fest. Viele Kinder halten sich aber nicht immer daran. Ab und zu ist das in Ordnung. Wenn mal was schiefgeht, lernt ihr daraus, dass Regeln sehr hilfreich sein können.

Eindeutig zu frech sind aber die beiden Jungs Max und Moritz aus der berühmten Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Sie führen die Witwe Bolte an der Nase herum und stopfen Lehrer Lämpel Schwarzpulver in die Pfeife. Ihr Motto: Dieses war der erste Streich und der zweite folgt sogleich. Mehr zu Erziehung, lest ihr auf Seite 3.