In Neugraben ist eine Außenstelle mit sieben Sozialpädagogen eingerichtet worden

Neugraben. In seinem bisherigen Harburger Quartier, dem Jugendhilfezentrum am Martin-Leuschel-Ring, hatte der Trägerverein "Hamburger Kinder- und Jugendhilfe" zuletzt zu wenig Platz für seine 32 Mitarbeiter. Jetzt ist das Raumproblem gelöst. In Neugraben am Distelacker ist inzwischen eine neue Außenstelle mit Büros, Beratungs- und Aufenthaltsräumen für zunächst sieben Mitarbeiter der ambulanten Betreuung eröffnet worden.

Künftig starten die Sozialpädagogen von hier aus in ihr Einsatzgebiet. Das erstreckt sich über den gesamten Süderelberaum, von Hausbruch bis Cranz, Neuwiedenthal bis Fischbek. Die neue Außenstelle befindet sich in neu gestalteten Räumen einer ehemaligen Kneipe.

Die Diplom-Sozialpädagogen Jorinde Beilharz, Beatrix Aehling, Torsten Jentsch, Jens Kornemann, Iris Mickeluhn, Claudia Sander und Jörg Tuloweit kümmern sich im Süderelberaum jeweils um etwa sechs Familien, die zum Wohl ihrer Kinder Hilfe benötigen. Viola Handke, Leiterin des Hamburger Kinder- und Jugendhilfe Trägervereins in Harburg: "Es gibt keine fertigen Hilfsangebote. Mit Eltern und Kindern, den Klienten, werden je nach Bedarfslage Ziele erarbeitet." Ob gesteckte Ziele erreicht wurden, wird nach einem halben Jahr in einem gemeinsamen Hilfeplangespräch von Trägerverein, seinen Klienten und dem Jugendamt überprüft.

Das Jugendamt bezahlt die Dienstleistungen des Trägervereins und Aufwendungen für die Klienten.

Im Süderelberaum bilden unter anderem die Kindertagesstätten Stubbenhof, Cuxi-Kids und Falkenbek, die Schule Quellmoor, das Falkcafé und Pro Quartier ein Netzwerk mit dem Ambulanten Team des Kinder- und Jugendhilfevereins und dem Jugendamt Süderelbe. Früher kümmerte sich das Ambulante Team verstärkt um sogenannte Multiproblemfälle: Familien mit Alkohol- und Drogenproblemen, Überschuldung oder auch unzureichendem Wohnraum.

Die meisten Familien isolieren sich in ihrer Problemlage, sind aber in der Regel bereit, Hilfe anzunehmen. Häufigste Sorge: Das Jugendamt könnte die Kinder wegnehmen und in einer Pflegefamilie unterbringen. "Ziel der Sozialpädagogischen Familienhilfe ist immer, dass Verhältnisse geschaffen werden, ein Kind wohlbehalten in seiner Familie groß werden zu lassen", sagt Viola Handke.

Diese Zielrichtung der Jugendhilfe wird von Betroffenen zunehmend wahrgenommen. "Wir haben jetzt deutlich mehr Selbstmelder", sagt Sozialpädagoge Torsten Jentsch, "da sind Männer oder Frauen, die sich getrennt haben und allein mit der Erziehung der Kinder nicht zurecht kommen. In vielen Fällen genügt dann die halbjährige Familienhilfe."

Ein großes Problem stellt bei all dem der unzureichend vorhandene Wohnraum dar. Auch da müssten Verbesserungen her.