Aber die Zielvereinbarung 2010 mit der Stadtentwicklungsbehörde liegt vorerst auf Eis

Harburg. In seiner letzten Sitzung der Legislaturperiode am Montagabend sorgte der Harburger Stadtplanungsausschuss mit Beschlüssen dafür, dass drei laufende Bebauungsplanverfahren weiter vorangebracht werden können: Erstens die Änderung des Baustufenplans für das Heimfelder Villengebiet, zweitens das B-Planverfahren Gut Moor1 (Großmoordamm) und drittens das B-Planverfahren Harburg 61/Heimfeld 45 für das Gebiet des Harburger Binnenhafens zwischen Ziegelwiesenkanal/Blohmstraße, Kaufhauskanal/Harburger Schloßstraße und Westlichem Bahnhofskanal.

Zusätzlich kam noch der Punkt "Zielvereinbarung 2010" auf die Tagesordnung, wurde mehrheitlich aber abgelehnt. Wie alle Bezirksamtsleiter war auch Harburgs Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg vergangenen November von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) mit dem Thema Zielvereinbarung zu Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung konfrontiert worden. Baudezernent Jörg Heinrich Penner schätzt, dass der Bezirk Harburg im Wettbewerb mit den anderen Bezirken eine maximale Prämie der BSU von voraussichtlich 800 000 Euro für seine gesteckten Ziele zu erwarten hätte.

Aber das große Wohnungsbauprojekt "Neugraben-Fischbek 66" auf dem Gelände der früheren Röttiger-Kaserne und die Ausweisung des etwa 40 Hektar großen Geländes auf der gegenüberliegenden Straßenseite, nördlich der Bundesstraße 73, für Transport und Logistik wollen die Abgeordneten nicht ohne weiteres in Zielvereinbarungen mit der BSU und der Finanzbehörde freigeben.

Die CDU lehnt beispielsweise Gewerbeansiedlung ab, so lange es keine Straßenanbindung zur geplanten A 26 gibt. Und die Mehrheit im Ausschuss steht auch zu ihren Beschlüssen, auf dem Röttiger-Gelände nur höherwertigen Wohnungsbau mit maximal 450 Wohneinheiten zuzulassen.

Die Finanzbehörde will wegen hoher Erschließungskosten aber zusätzlich 200 Wohneinheiten in Geschosswohnungsbau. Da sich die Fraktionen im Stadtplanungsausschuss einig waren, in konträren Angelegenheiten keine Beschlüsse zu fassen, stand auch Montagabend in der letzten Sitzung der Bezirksversammlung vor der Wahl das Thema "Zielvereinbarung" nicht zur Debatte. Ronald Preuß (GAL): "Wenn man im Januar 2011 über eine Zielvereinbarung 2010 abstimmen soll, dann hat das auch noch Zeit bis zum Mai."

Nach der öffentlichen Plandiskussion zum Villengebiet Heimfeld wurden von Bürgern abgegebenen Stellungnahmen berücksichtigt. Die meisten Bewohner befürworten die Planung, dass bei künftigen Neubauten in dem Gebiet weitestgehend nur noch zwei Wohneinheiten pro Gebäude genehmigt werden sollen. Ein Bauherr vom Corduaweg möchte vier Wohneinheiten. Sein Bauantrag wurde zurückgestellt.

Beim B-Plan Gut Moor soll das Wiesengelände südlich Großmoordamm bis Rönneburg/Meckelfeld Öko-Ausgleichsfläche werden. Industrie- und Gewerbeansiedlung sind damit gestrichen. Aber noch ungelöst ist dabei die hohe Verkehrsbelastung zwischen Meckelfeld/Seevetal und Harburg. Straßenbau könnte dort notwendig werden.