Der vor 90 Jahren als Baugenossenschaft gegründete Eisenbahnbauverein Harburg (EVB) hat das Geschäftsjahr 2010 trotz hoher Aufwendungen für Instandhaltung und Modernisierungen mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.

Harburg. Vorstandsvorsitzender Joachim Bode erklärte bei der Vertreterversammlung im Engelbekhof: "Trotz Ausgaben von rund 5,4 Millionen Euro für die Pflege und den Erhalt des Hausbesitzes haben wir einen Überschuss von fast 700 000 Euro erwirtschaftet. Das ist eine beachtliche Leistung."

Aus dem Jahresüberschuss sollen 290 000 Euro laut Beschluss der Vertreterversammlung als vierprozentige Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Mit der Restsumme von 390 000 Euro sollen die Rücklagen aufgestockt werden, wodurch sich die Eigenkapitalquote auf 27,7 Prozent erhöht. Vorstandskollegin Alexandra Chrobok: "Neben der Dividende können sich Mieter und Mitglieder des EVB vor allem über günstiges Wohnen bei einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5,53 Euro freuen."

Der EVB gilt in Hamburg als Vorreiter beim Nutzen energiesparender Techniken. So wird im Bereich Hastedtstraße in einem Pilotprojekt beispielsweise dem Abwasser der Kanalisation mit Wärmetauschern und Wärmepumpen ein Teil der Wärmeenergie entzogen, um Häuser zu beheizen und Energiekosten zu sparen. Der EVB hat auch schon frühzeitig mit Blockheizkraftwerken neben Wärmeenergie auch elektrische Energie erzeugt. In gleicher Weise wurden auch schon Brennstoffzellen getestet. Investitionen in Wärmedämmung des Gebäudebestands, Nutzen von Sonnenenergie zum Erwärmen von Brauchwasser und Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz zählt zum Standardprogramm.

Vergangenes Jahr, im August, wurde in der Schumannstraße in Uhlenhorst das erste Passivhaus mit neun Wohneinheiten bezugsfertig. Das Haus zählt die 14. thermische Solaranlage des Eisenbahnbauvereins. Länger als erwartet, hat sich für den EVB die Baugenehmigung für den geplanten Passivhaus-Neubau in Harburg, Reeseberg 104, hingezogen. Baubeginn ist für Ende Mai vorgesehen. Sieben Wohnungen sollen entstehen, darunter eine Großraumwohnung für an Demenz erkrankte Menschen. Außerdem eine Tiefgarage mit neun Stellplätzen.