Rotary Club Winsen zeichnet vier Jugendliche für ihr soziales Engagement aus

Winsen. Sie sind jung und engagiert. Sie setzen sich in ihrer Freizeit für andere ein, das leise und ohne eitles Aufheben: Jugendliche im Ehrenamt. Der Rotary Club Winsen hat am Sonnabend vier besonders sozial engagierte junge Leute mit einer Prämie von jeweils 300 Euro ausgezeichnet. Anlass dieser Geste war der 25. Geburtstag des Rotary Clubs. Mehr als 180 Gäste besuchten den Festakt in der Winsener Stadthalle. Darunter waren Distrikt-Governor Gert Voltz und der Präsident des RC Harburg Michael Hagedorn. Der RC Harburg hatte 1985 den Winsener Club gegründet. Selbstloses Dienen ist das Motto aller Rotarier in der Welt.

Junge Vorbilder, die kaum einer kennt: Einer von ihnen ist der 19 Jahre alte Florian Junge aus Tespe. Im Alter von zehn Jahren trat er der Jugendfeuerwehr bei. Schnell stellt sich heraus, dass Florian sich mehr als andere um seine Kameraden kümmert. Heute ist er Jugendwart, begleitet bei Zeltlagern und Ausfahrten.

Auch Kay Menke hat sich für den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr entschieden. Der 17-Jährige aus Toppenstedt setzt sich in seiner Freizeit auch noch in der Jugendabteilung des Deutschen Roten Kreuzes für andere Menschen ein. Dabei stelle er sich nie in den Vordergrund. Die 17 Jahre alte Natalie Miczek hilft jüngeren Schülern ehrenamtlich bei den Hausaufgaben. Außerdem ist sie Leselernhelferin an einer Winsener Grundschule und schult ältere Menschen am Computer.

Besonders sozial engagiert ist auch Johanna Pohl, 19, aus Drage. Sie gilt als aktivstes Mitglied der Schülervertretung am Gymnasium Winsen. Neue Schulprojekte gehen nicht selten von ihr aus. Dabei gilt sie als besonders beharrlich. Organisiert hat die Schülerin eine Patenschaft für ein Kind in Sri Lanka. Johanna Pohl fehlte bei der Ehrung in der Stadthalle - sie kümmerte sich am Wochenende um ein soziales Projekt. Club-Präsident Hartmut Schöberl und der Jury-Vorsitzende Martin Röper übergaben die Preise an die jungen Leute..

Zu seinem Jubiläum unterstützt der Rotary Club Winsen das Krankenhaus Winsen mit 7000 Euro für einen "Raum der Begegnung" auf der Palliativstation. Dieses Zimmer soll dazu beitragen, Schmerzen zu lindern. Kranke und Angehörige können dort ungestört Gespräche führen. Er bietet aber auch Psychotherapeuten und Ergotherapeuten die Möglichkeit, Gruppensitzungen anzubieten.

Die Hilfeleistungen des Rotary Clubs Winsen reichen von Beihilfen zu Klassenfahrten über Förderprogrammen für Jugendliche bis zur Aufbauarbeit von Krankenhäusern und Altenheimen. In Zusammenarbeit mit Rotary Clubs im Ausland, sogenannte Matching Grants, haben die Winsener Hilfen in einem Gesamtumfang von 265 000 Euro organisiert. Dazu zählten Spielzeug für kriegstraumatisierte Kinder in Kroatien oder der Kauf eines Busses, um Kinder aus Tschernobyl zur Erholung nach Deutschland zu bringen. Insgesamt gehen auf den Rotary Club Winsen, der heute 50 Mitglieder hat, knapp eine Million Euro Spenden für Hilfsleistungen und Stipendien zurück.

Ehrengast bei dem Festakt der Rotarier in der Winsener Stadthalle war Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). Bei den Verhandlungen über die umstrittene geplante Verlängerung der Trinkwasserförderung der Hamburger Wasserwerke in der Nordheide fordert der Minister Zugeständnisse der Hansestadt. Es könne nicht angehen, dass Wasser in der Nordheide geschöpft werde, das die Hamburger dann weiter verkauften. "Solche Verträge wird es mit mir nicht geben", sagte Sander am Wochenende in Winsen.