Die erste private Investition dieser Art in Buchholz erzeugt 29 000 Kilowatt im Jahr

Buchholz. Hell glänzen die 119 Module in der Sonne. Marlen Aldag schaut stolz zum Dach des neuen DLRG-Heims im Buchholzer Holzweg hinauf. Dort oben thront ihre eigene 260 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage. 100 000 Euro hat sie dafür investiert. Etwa 29 000 Kilowattstunden Strom wird damit im Jahr erzeugt werden, fast so viel, wie ein Einfamilienhaus jährlich braucht. Ihre eigene Wohnung wird sie mit dieser Anlage aber nicht mit Strom versorgen. "Die Energie wird über einen Zähler durch ein weißes Kabel direkt in die Stadtwerke Buchholz geleitet", erklärt die Fotovoltaikanlagen-Besitzerin.

"Das ist das erste Mal, dass ein privater Investor auf einer öffentlichen Fläche in regenerative Energien investiert", freut sich der Buchholzer Bürgermeister Wilfried Geiger (parteilos). Die Idee, die hinter dem Gemeinschaftsprojekt zwischen Privatinvestor und DLRG steckt: "Da ist einer, der das Kapital hat, und einer, der die Fläche hat. Und die beiden tun sich zusammen", beschreibt Jan-Hendrik Röhse (CDU), Erster Stadtrat in Buchholz, die gemeinsame Nutzung von öffentlichen Flächen in der Stadt.

Die 54 Jahre alte Investorin erklärt es so: "Ich wollte die Rente meiner Mutter nicht auf der Bank anlegen, das war mir in diesen Zeiten zu unsicher." Die Kakenstorferin ließ sich beraten, entschied sich für erneuerbare Energien und sprach die Stadtverwaltung Buchholz an. Eine mögliche Fläche war schnell gefunden. Dabei geht es Marlen Aldag aber nicht allein nur um Wirtschaftlichkeit - sondern vor allem auch um Umweltschutz, sagt sie.

39,14 Cent pro Kilowattstunde werden die Stadtwerke Buchholz Marlen Aldag jetzt für ihren Strom zahlen - bis zum 1. Juli, dann fällt der Preis auf 32,88 Cent. Denn die Einspeisevergütung soll generell um 16 Prozent verringert werden. "Dafür werden dann die einzelnen Module günstiger", sagt Detlef Jaap. Der Installateur aus Tostedt hat die Anlage angebracht. "Das Projekt passt wunderbar in das CO2-Konzept von Buchholz", sagt Wilfried Geiger. 70 000 Euro habe die Stadt in ein solches Konzept investiert um zugleich prüfen zu lassen, welche Vorrichtungen für erneuerbare Energien es schon gibt und welche noch errichtet werden könnten. 2011 sollen die Ergebnisse vorliegen. Dann werde die Stadtverwaltung ihre Ziele formulieren. Die private Investition auf einer öffentlichen Fläche sei ein erster Schritt. "Bei all unseren kommenden Bauvorhaben werden wir nun darauf achten, dass das Dach ein solche Konstruktion tragen kann", sagt Geiger.

Auch Gisbert Saulich, erster Vorsitzender des DLRG-Ortsvereins, freut sich über den zusätzlichen Nutzen, den das 450 Quadratmeter große Dach des neuen Gebäudes haben wird. Zum 30. September soll es bezugsfähig sein. Dann können sich die DLRG-Mitglieder jeden Tag über die glänzenden Platten auf ihrem Dach freuen, die auch noch Geld sparen helfen..