Hamburgs Sprung über die Elbe kommt an. Überlegungen, die Bewohner Wilhelmsburgs und Vertreter Hamburger Behörden vor zehn Jahren in ihren Zukunftskonferenzen trafen und im sogenannten Weißbuch festhielten, werden nun Wirklichkeit.

Die Nähe Wilhelmsburgs zum Hamburger Stadtzentrum war damals beschworen worden. Die Elbinsel wollte weg vom Schmuddelimage.

In den Vorstellungen wurde unter anderem die Forderung laut, ein zentraler Stadtteil wie Wilhelmsburg verdiene es auch, Sitz einer großen Behörde zu sein. Ein bedeutender Entwicklungsschritt ist bereits abgehakt. So wechselte Wilhelmsburg vor zwei Jahren von Harburg in die Zuständigkeit des Bezirks Mitte. Und ein weiterer Schritt steht an: Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt will sich mit einem Verwaltungsbau in der neuen Wilhelmsburger Mitte, zwischen S-Bahnhof und Rathaus, niederlassen.

Der Umbau der Neuenfelder Straße zählt zu den entscheidenden Schritten. Das Rathaus und das Bürgerhaus werden in Zukunft nicht mehr allein auf weiter Flur sein. Auch Gewässer werden ausgebaut, und Kanu-Fahrer werden auf einem Rundkurs künftig unter der Neuenfelder Straße durchpaddeln können. Aber nicht alle Wilhelmsburger wollen das. Auf einem Protestplakat steht: "Wilhelmsburg soll so bleiben - außer schöner". Die Mehrzahl der knapp 50 000 Elbinsulaner dürfte die Entwicklung aber begrüßen.