Soziale Einrichtungen können ohne Ehrenamtliche nicht funktionieren. Nächste Freiwilligenbörse im September

Harburg. Sie ist einfach da und hilft wo sie kann. Zuhören genügt vielfach schon und gelegentlich auch die Hand halten oder einen kleinen Ratschlag geben. Die Harburgerin Ursel Janowski (68) engagiert sich schon viele Jahre ehrenamtlich im "Internet Café", das jeden Mittwoch von 16 bis 20 Uhr im "Treffpunkt Älterwerden", im Harburg Carrée, Eddelbüttelstraße 47A, eingerichtet ist. Jeden dritten Sonntag im Monat, 14 bis 18 Uhr, gibt es Sonderprogramme.

Als das Internet Café vor knapp zehn Jahren eingerichtet wurde, hatten die meisten Besucher selbst noch keinen eigenen Computer. Heute bringen viele schon ihren Laptop von zu Hause mit, auf dem sie auch ihre Spiele gespeichert haben. Ursel Janowski war zur Anfangszeit noch hauptberuflich beim gemeinnützigen Verein BHH Sozialkontor und kümmerte sich als Hauswirtschafterin und Krankenpflegerin um zehn junge Leute der Wohngruppe Grumbrechtstraße.

In der Gruppe leben Menschen, die trotz Behinderung ohne familiäre Unterstützung weitgehend selbstständig ihren Tagesablauf organisieren und auch zur Arbeit gehen können. Ursel Janowski: "Ich bin durch die Gruppe zum Internet Café gekommen und halte hier nun als Rentnerin die Unterstützung ehrenamtlich aufrecht. Ich spüre, dass ich gebraucht werde, ich sitze vorn beim Eingang, bin zur Begrüßung da, kümmere mich um Kaffee und Kuchen. Und ganz besonders wichtig ist für die Besucher auch, dass sie sich sicher fühlen. Das verbindliche Wort ist sehr wichtig." Im Alter von 68 Jahren denkt Ursel Janowski aber auch schon daran, in Zukunft ihr ehrenamtliches Engagement etwas zurück zu schrauben. Die Frage der Nachfolge stellt sich. Wer daran denkt, sich in gleicher Weise ehrenamtlich zu engagieren, kann sich schon jetzt den 25. September im Kalender ankreuzen. Dann wird im Harburger Rathaus die vierte Freiwilligenbörse veranstaltet.

Hans Wardenphul vom Harburger Büro "Lokale Agenda21" zählt zu den Organisatoren der Veranstaltung. Alle Einrichtungen, die ehrenamtliche Helfer suchen, stellen sich dort vor. Auch Hannelore Wohlgethan vom Vorstand des Treffpunkts Älterwerden im Harburg Carrée wird voraussichtlich wieder dabei sein, ehrenamtliche Helfer anzuwerben.

Ursel Janowski regt ein Soziales Jahr an, in dem sich ältere Menschen mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung nützlich machen können. Janowski: "Es gibt viele Menschen, die einfach nur spüren müssen, dass jemand für sie da ist. Dankbarkeit ist dem Helfenden sicher. Ein gutes Gefühl."