Trautes Heim: Urbild der Gemütlichkeit, des sozialen Rückzugs und der Geborgenheit - oder gar Schreckbild kleinbürgerlicher Spießigkeit, sozialer Grenzziehung und Biedermeiertums?

Buchholz. Das "traute Heim" weckt zumindest einen Komplex von Klischees und assoziiert eine scheinbar urdeutsche Mentalität. Aber ist das traute Heim im Zuge wandelnder Familienstrukturen, in Zeiten kosmopolitischen Weltbürgertums und veränderter Lebensstrukturen überhaupt noch aktuell?

Drei Künstler sind im Buchholzer Kunstverein eingeladen, die Begrifflichkeit rund um das traute Heim einmal auf den Kopf zu stellen und sich mit Humor der deutschen Gemütlichkeitsseele anzunehmen. "Trautes Heim - Künstlerische Bekenntnisse" nennt sich die Gruppenschau der Künstler Stefan Mauck, Marnie Moldenhauer und Michael F. Otto. Der in Stade geborene Stefan Mauck nimmt sich die bürgerliche Fassade vor: Hausobjekte, nüchtern-planerisch dahin geworfen, entlarven doch so etwas wie Umrisse und Konturen der Befindlichkeit seiner Bewohner.

Michael F. Otto aus Coppenbrügge kombiniert in seiner Malerei plakative Farbmuster mit idyllischen Szenen aus dem Wohnalltag und die Hamburgerin Marnie Moldenhauer geht der Erfahrungswelt des Häuslichen, auch der Hausarbeit auf den Grund - unter anderem mit farbigen Linolschnitten.

Ab 30. Mai halten die drei Künstler Einzug auf der "Polstermöbelgarnitur" im Kunstverein Buchholz, Kirchstraße 6. Vernissage ab 11 Uhr. Ausstellung bis 27. Juni. Di-Fr 16-18 Uhr, am Wochenende 11-17 Uhr.