Innungen im Landkreis nicht alle glücklich über Konjunkturpaket

Winsen. Mehr als 15 Monaten nach dem Start des Konjunkturpakets II zur Förderung der heimischen Bau- und Ausbauwirtschaft, haben die Innungen des Landkreises Harburg in ihren Frühjahrs-Versammlungen ein Resümee gezogen.

Die Umfrage unter den Teilnehmern führt zu keinem einheitlichen Fazit. Die Stimmungs- und Zufriedenheitslage ist in den einzelnen Innungen sehr unterschiedlich. Während die Mitglieder der Bau-Innung (Maurer- und Betonbauer) und der Maler- und Lackierer-Innung des Kreises Harburg kaum Auftragszuflüsse aus dem Konjunkturpaket II im Rahmen der freihändigen oder beschränkten Vergabe meldeten, zeigten sich die Betriebe der Dachdecker-Innung zufrieden über die Berücksichtigung der einheimischen Betriebe bei der Vergabe nach dem Konjunkturpaket.

Auf großes Unverständnis und Unzufriedenheit stieß die Vergabepraxis bei den Betrieben der Zimmerer-Innung des Kreises Harburg. Unzufrieden äußerten sich die Betriebsinhaber bei ihrer Versammlung insbesondere darüber, dass bei beschränkten Ausschreibungen regelmäßig mehrere Anbieter aus entfernteren Regionen zur Angebotsabgabe aufgefordert wurden.

Aufgrund anderer Kostenstrukturen, bedingt durch die Nähe zu der Stadt Hamburg, sehen die Betriebe der Zimmerer-Innung des Kreises Harburg keine Chance, bei derartigen Verfahren zum Zuge zu kommen. Das führt im Extremfall dazu, dass bei Aufforderungen seitens der Gemeinden und des Kreises die Zimmereibetriebe von einer Beteiligung an dem Bieterverfahren absehen.

Wenig Positives konnten auch die Betriebsinhaber aus den Innungen des Metallhandwerks, des Tischlerhandwerks und des SHK-Handwerks über die Auswirkungen des Konjunkturpakets II berichten. Nur jeweils zwei bis drei kleinere Aufträge konnten hier in den Innungsversammlungen gemeldet werden.

Zur Vorbereitung einer öffentlichen Veranstaltung der Kreishandwerkerschaft zu dem Thema "öffentliche Auftragsvergabe" am 10. Juni um 18.30 Uhr in der Burg Seevetal, wird die Kreishandwerkerschaft noch eine Email-Umfrage in allen Innungsbetrieben des Bau- und Ausbaugewerbes des Landkreises durchführen, um hier aussagekräftige Zahlen zu haben. Die Veranstaltung, an der Vertreter des Handwerks, der Kommunen und der Oberfinanzdirektion Niedersachsen teilnehmen werden, wird zusammen mit der Mittelstandsvereinigung (MIT) durchgeführt.