Ein bislang unveröffentlichtes Gutachten der Arbeitsgemeinschaft Landschaftsökologie (Aland), das im Auftrag der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Stade erstellt wurde, sorgt für Diskussionen im Niedersächsischen Landtag in Hannover.

Stade/Hannover. In dem Gutachten wird für den Erhalt des Bestandes des Wachtelkönigs eine Erweiterung des EU-Vogelschutzgebietes "Moore bei Buxtehude" nach Süden gefordert. Das Gutachten bestätige damit, so die Grünen-Landtagsabgeordneten Christian Meyer und Hans-Jürgen Klein, Beobachtungen örtlicher Ornithologen. Diese seien bislang ignoriert worden. Trotz der Einwände in dem Gutachten erlaubte der Planfeststellungsbeschluss des Landkreises Stade vom 30. Juni 2008 den Abbau von 4,7 Millionen Tonnen Sand in dem Brutgebiet des Vogels, der als extrem gefährdet gilt. Der Sand wurde für den Weiterbau der Autobahn 26 verwendet.

Erst in einem Verfahren des Verwaltungsgerichtes Stade wurde das Gutachten bekannt, dessen Inhalt nach Meinung von Umweltschützern allen bisherigen Behauptungen der Behörden entgegensteht. Nach Aussage der Grünen sei das Gutachten bisher von der Landesregierung verschwiegen worden. Einwände von Umweltverbänden seien in dem Genehmigungsverfahren für den Sandabbau im Jahr 2007 ignoriert worden. Die Grünen verlangen nun Aufklärung von der Landesregierung.