Beim Hanstedter Feuerwehrmarsch führte der Parcours über den Köhlerteich

Hanstedt. Das verstehen Feuerwehrleute unter Spaß: ein zehn Kilometer langer Gewaltmarsch - und sich dabei noch richtig nass machen zu lassen. 1500 Brandschützer aus Deutschland und der Schweiz haben am Sonntag den 35. Hanstedter Feuerwehrmarsch absolviert. Das ist eine Art Spaß-Hindernisparcours für "Blauröcke". Eine kleine Feuerwehr kam dabei ganz groß raus: Bei den Jugendlichen und den Erwachsenen gewann jeweils die Feuerwehr aus Iddensen.

Drei bis vier Stunden braucht jedes der insgesamt 142 Teams, die im Zwei-Minuten-Takt starten. Am Ende dann wartet der Köhlerhüttenteich - sozusagen das Tal der Tränen für die geplagten Füße. Hier müssen die Spaßwettkämpfer noch einmal alles aus sich herausholen: Auf wackeligen Pontons sprinten sie über das Wasser. Kraft raubend ist auch die Fahrt mit dem Floß - das geht in die Arme. Doch damit nicht genug: Ein drittes Mal führt der Weg über den Teich - diesmal auf einem nur 40 Zentimeter breiten Steg. Im vollen Lauf verliert da so mancher das Gleichgewicht und stützt ins kalte Wasser - sehr zur Schadenfreude der Zuschauer, die laut johlen.

Insgesamt zwölf Aufgaben sind auf dem Marsch durch die Nordheide bei Hanstedt und Ollsen zu bewältigen. Geschicklichkeit und Geist stehen dabei auf der Probe. So müssen die Feuerwehrleute nasse Schwämme, die durch die Luft segeln, mit einem Behälter auf dem Kopf auffangen. Oder aber den Grips anstrengen und verschiedene Holz- und Blätterarten identifizieren.

Marschieren macht Kohldampf: 1700 sogenannte "Heidelachse", so heißen im Feuerwehrjargon Nackenkoteletts, 1700 Bratwürste und acht Zentner Pommes Frites wirft die Feldküche auf den Grill. 75 freiwillige Helfer aus den Hanstedter Vereinen haben das Spektakel unterstützt. Jeden der bislang 35 Feuerwehrmärsche hat Ehrenortsbrandmeister Gerhard Brager miterlebt - jetzt verabschiedet er sich aus der Organisation. Mit der Planung des 36. Marsches im nächsten Jahr beginnt die acht Mann starke Gruppe "Fragen und Antworten" in Herbst.