Hanstedter Verkehrsverein lehnt die Organisation ab

Hanstedt. Fällt der Hanstedter Weihnachtsmarkt künftig ins Wasser? Der Hanstedter Verkehrsverein jedenfalls fühlt sich bei der Organisation und Durchführung des beliebten Marktes in der Vorweihnachtszeit von der Gemeinde Hanstedt im Stich gelassen. Die will sich finanziell aus der Affäre ziehen und die Kosten für den Auf- und Abbau der Marktbuden nicht mehr übernehmen. Als Antwort darauf lehnt der Verkehrsverein Organisation und Durchführung der Veranstaltung in Zukunft ab. Jetzt hat die Gemeindeverwaltung alle Vereine und Verbände in Hanstedt angeschrieben und sie um Mithilfe gebeten.

"26 Jahre lang haben wir den Markt organisiert. Und die Gemeinde hat die Mitarbeiter des Bauhofes dafür bezahlt, dass sie die Holzbuden auf- und abbauen. Außerdem haben die Bauhof-Mitarbeiter den Müll abtransportiert. Wenn jetzt aber die Gemeinde glaubt, wir würden die Kosten für die Bauhof-Mitarbeiter übernehmen, dann irrt sie sich. Am Sonntag beim Weihnachtsmarkt im letzten Jahr war der Platz voller Menschen. Der Markt wird sehr gut in der Bevölkerung aufgenommen und hat Kaufkraft nach Hanstedt gezogen. Hanstedt sollte sich überlegen, ob ein gut funktionierender Weihnachtsmarkt es wirklich nicht wert ist, dass die Gemeinde ihn unterstützt", sagt Ludwig Riebesehl, 1. Vorsitzender des Verkehrsvereins. Jedes Jahr stehen auf dem Platz vor dem Alten Geidenhof rund 27 Holzbuden und verbreiten weihnachtliches Flair in Hanstedt.

Schon im letzten Jahr habe es Probleme gegeben. "Da wurde ich hinterher angerufen, dass der Müll immer noch in Säcken auf dem Geidenhof steht. Und die Marktbeschicker des Wochenmarktes, der einige Tage nach dem Weihnachtsmarkt statt fand, haben sich bei mir über den Müll beschwert", sagt Riebesehl. Er habe dann den Bauhof beauftragt, den Müll zu entsorgen. Bezahlen musste der Verkehrsverein. Das habe das Fass zum Überlaufen gebracht, sagt Riebesehl, der sich im nächsten Jahr nicht zur Wiederwahl für den Posten des Vorsitzenden aufstellen lassen und diese Arbeit keinem Nachfolger "zumuten möchte".

Der Gemeinderat hatte nun im Zuge seiner Haushaltsberatungen 2010 festgestellt, dass die Gemeinde jährlich rund 6000 Euro für den Bauhof-Einsatz im Weihnachtsgeschäft bezahlt. "In Zeiten der Dopik-Haushaltsführung und im Zeichen der Wirtschaftskrise ist es klar, dass eine Gemeinde jeden Ausgabe-Posten auf den Prüfstand stellt. Und das hat der Rat in Hanstedt getan", sagt Rita Kaps, stellvertretende Gemeindedirektorin in Hanstedt. Andererseits, so Kaps weiter, sei dem Gemeinderat durchaus bewusst, dass der Weihnachtsmarkt eine Attraktion für die Gemeinde darstelle.

Daher sollten jetzt die Vereine mit ins Boot geholt werden. Kaps: "Dann kann man immer noch überlegen, wie man sich Kosten und Arbeit aufteilt. In jedem Fall denke ich, muss die Gemeinde bei diesem Weihnachtsmarkt noch erkennbar sein." Auch die Marktbeschicker selbst sollten ein gewisses Interesse daran haben, dass es den Hanstedter Weihnachtsmarkt auch künftig geben wird.

Anfang Juni soll es Gespräche zwischen Gemeinde und Vereinen geben, in denen eine mögliche Zusammenarbeit beraten wird.