Vor rund zwanzig Jahren sind die Biber zurückgekehrt. Zu Fuß oder schwimmend haben sie die niedersächsische Elbtalaue erreicht.

Man hat schon 340 Tiere gezählt. Mit etwas Glück lassen sich die Dammbau-Meister in freier Wildbahn beobachten.

Dabei kam ich mit einem Biber ins Gespräch. Er zerrte einen Zweig ins Wasser und fluchte: "Verdammte Plackerei!" Er meinte, dass mir als Mensch harte Arbeit wohl nicht fremd sei. Während des folgenden Gesprächs kamen wir zu der Erkenntnis: Biber und Menschen ähneln sich im Verhalten. Wie die Menschen in Holland oder in den Elbmarschen bauen auch die Biber hohe Deiche, um Fluten in vorgesehene Bahnen zu lenken.

Wie die Menschen stauen auch die Biber Wasser und verändern dadurch die Landschaft. Wie die Menschen vom Amazonas-Urwald bis zur einst holzreichen Heide, legen die Biber Bäume um. Der Biber zitierte sogar einen Biber-Bibelspruch: "Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, ich würde noch heute ein Apfelbäumchen fällen."

Wie die Menschen legen die Biber Vorräte an, oft mehr als sie verbrauchen können. Gern richten die Biber ihre aus Ästen, Zweigen und Schlamm gebauten Burgen mit Weichholzspänen gemütlich ein. Während die Menschen solche Holzreste vorzugsweise in Möbelfabriken zu Regalen und Schränken pressen. Es war ein anregendes Gespräch! Der Biber bedauerte, dass ich nicht lange genug die Luft anhalten könne, um ihn durch den Unterwasser-Eingang in der Burg zu besuchen.