Schon wieder einmal hat der junge Ehemann den Wecker nicht gehört! Das wäre nicht weiter schlimm, soll er doch den Wecker nicht hören.

Aber - er hat ihn nicht gehört, als es wichtig gewesen wäre, ihn zu hören, erzählt die junge Ehefrau neben mir am Tisch. Gerade neulich nämlich wäre es wichtig gewesen. Er sollte sie doch wecken, weil sie den Wecker so schwer hört.

Ich werde hellhörig: Da ist also jemand, der offensichtlich einen gesunden und tiefen Schlaf hat, beauftragt worden, jemanden zu wecken, dessen Schlaf noch viel mehr in Sandmännchens Händen liegt. Das scheint mir eine schwierige Situation zu sein! Wie wird dieses junge Paar in der Zukunft seine Termine gestalten?

Offensichtlich hört keiner von beiden einen laut klingelnden Wecker zuverlässig und kann also auch nicht damit beauftragt werden, den häuslichen Weckdienst zu übernehmen. Welche Möglichkeiten gibt es in solchen Fällen? Mütter, Väter, Freunde und Verwandte bitten, den Wecker per Telefon zu spielen? Das geht nicht zu nachtschlafender Zeit. Diese Art Freundschaftsdienst würde wohl nicht mit einem Lächeln angenommen und erledigt. Da ist guter Rat teuer.

Eine Möglichkeit wäre natürlich, früher ins Bett zu gehen und morgens schon einigermaßen ausgeschlafen zu sein, wenn der Wecker seinen zuverlässigen Dienst aufnimmt. Eine technisch interessante Variante wäre es, einen anderen Mechanismus zu erfinden, der unweigerlich dazu führte, dass die so Attackierten wach werden.

Bei ihm, so sagte in diesem Gespräch der junge Ehemann, helfe nur die Keule, um sicher zu sein, dass er wach wird. Da scheint er für die Witzerfinder unter uns schon einige Ehejahre vorweg genommen zu haben, in denen die Ehefrau den Ehepartner hinter der Tür mit der Bratpfanne erwartet. Aber - dies Beispiel passt auch nicht, denn die Wirkung wäre ja, den so Getroffenen in das Reich der Träume zu schicken. Was bleibt am Schluss - die Erkenntnis, dass manche Probleme weder mit Weckern noch mit Bratpfannen zu lösen sind!