Polizei kontrolliert vor der Schule Weusthoffstraße

Harburg. - Der Einsatz an der Weusthoffstraße am Montagmorgen war für die Polizisten langweilig und damit überaus erfreulich. Denn die Beamten der Wache Lauterbachstraße waren in der Tempo-30 Zone mit dem Laser unterwegs, um Raser vor der Schule zu messen. Um es kurz zu machen: Kaum jemand musste wegen Tempoüberschreitung angehalten. Nur in drei Fällen stellten die Beamten Geschwindigkeitsverstöße fest. Die lagen bei etwas über 40 Stundenkilometer.

Der Einsatz ist keine Ausnahme. In den vergangenen vier Wochen hatten die Polizisten vor zahlreichen Schulen im Raum Harburg solche Messungen im Rahmen der alljährlichen Aktion "Rücksicht auf Kinder ... kommt an" durchgeführt. In dem gesamten Zeitraum wurden 41 Tempoverstöße festgestellt. Dabei hatte die Polizei im Rahmen der morgen endenden Aktion 89 Stunden lang kontrolliert. Statistisch ist damit nicht einmal jede zweite Stunde ein Temposünder erwischt worden.

"Wir haben in der Zeit zwar nicht nur Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt, sondern auch Falschparker und Rückhaltesysteme für Kinder in Autos kontrolliert", sagt Hauptkommissar Dietmar Thoden. "Wir hatten viel mehr Verstöße erwartet. Aber so ist es ja besser." Brennpunkte sind trotzdem ausgemacht worden. Vor der Schule Triftstraße und vor der Schule am Neuländer Elbdeich waren bei den Messungen Autofahrer zu schnell unterwegs.

An der Weusthoffstraße war die Polizei sogar dreimal im Einsatz gewesen. Gestern, davor am 20. April und am 19. April hatte es dort Geschwindigkeitskontrollen gegeben.

Dabei wurden an allen Tagen lediglich fünf Verstöße gemessen. Am 19. April war die Anhaltekelle überhaupt nicht zum Einsatz gekommen. Dabei war gerade diese Straße als "Raserstrecke" verschrien. 2008 hatte der ADAC im Rahmen einer Studie vor zahlreichen Schulen in Hamburg über einen längeren Zeitraum Tempomessungen durchgeführt. Die Ergebnisse vor der Schule Weusthoffstraße waren erschreckend. Vier von fünf Autofahrern hatten damals die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten. Es wurden dabei bereits Temposünder erfasst, die einen Stundenkilometer zu schnell waren. Gemessen wurde damals in der Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr, in der die Tempobegrenzung gilt.

Die Polizei hatte die letzten Wochen dagegen hauptsächlich in der Zeit von 7.30 Uhr bis 9 Uhr, wenn die Kinder zur Schule gehen, die Messungen durchgeführt. Das die dabei festgestellte niedrige Zahl der Verstöße reiner Zufall ist, mag Thoden nicht glauben. "Wir waren fast täglich unterwegs", sagt er.

Ob die vielen, gut sichtbaren Kontrollen der letzten Zeit die Autofahrer aufmerksamer gemacht haben, oder ob Autofahrer außerhalb der Schulzeit mit den Tempobegrenzungen dort sorgloser umgehen, bleibt ungeklärt.